
Schmiergeldskandal : Der Siemens-Vergleich
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Siemens steht mit drei ehemaligen Vorständen vor einer Einigung im Streit um Schadenersatzforderungen. Aber es handelt sich um Personen, denen eher geringe Verfehlungen vorgeworfen werden. Was ist mit den beiden ehemaligen Chefs Heinrich von Pierer und Klaus Kleinfeld?
Der 31. August war einmal das Datum, zu dem sich elf ehemalige Siemens-Manager erklären sollten, ob sie einem Vergleichsangebot ihres ehemaligen Arbeitgebers zustimmen wollen. Nur drei haben bisher gehandelt: Sie sind zu einem Vergleich bereit, aber es handelt sich um Personen, denen eher geringe Verfehlungen im Zusammenhang mit dem Siemens-Schmiergeldskandal vorgeworfen werden.
Die Unterhändler um den Siemens-Aufsichtsratsvorsitzenden Gerhard Cromme haben daher erst ein Minimalziel erreicht und stehen zusehends unter Druck. Denn der 26. Januar 2010 rückt näher. Dann ist Siemens-Hauptversammlung; dann möchte Cromme den Fall abhaken. Langjährige Gerichtsverfahren will Cromme vermeiden.
Nur: Die beiden ehemaligen Vorstandsvorsitzenden Heinrich von Pierer und Klaus Kleinfeld sind viel hartleibiger als die anderen. Pierer will von den geforderten 6 Millionen Euro wohl höchstens 3 bis 4 bezahlen; Kleinfeld sieht es nicht ein, überhaupt etwas zahlen zu sollen. In Sachen Kleinfeld muss Cromme möglicherweise zurückstecken, wirklich anlasten konnte er dem heutigen Alcoa-Chef nämlich nichts - und er braucht eine Einigung mit allen Beteiligten.
