Wie die Champagne mit dem Klimawandel umgeht
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Ein guter Jahrgang: Weinernte im Taittinger-Weinberg bei Pierry im Herzen der Champagne Bild: Reuters
Der Klimawandel hinterlässt im Weinbau Spuren. Die Hersteller des prestigeträchtigsten Schaumweins der Welt passen sich an. Dazu gesellt sich die Imagepflege.
Golden schimmern die Reben von Cédric Moussé, an denen fünf Wochen nach Abschluss der Lese in der Champagne wieder Trauben blühen. Es ist Herbst, der heutige Vormittag in Cuisles im Marnetal ist sonnig, wie es auch der zurückliegende Jahrgang war. Der diesjährige Most lässt auf eine sehr gute Qualität schließen, erklärte unlängst das Comité de Champagne, unter dessen Verbandsdach sich alle rund 16.000 Winzer und 340 Häuser der Region versammeln. Moussé, der Wein in zwölfter Generation anbaut und den prestigeträchtigen Schaumwein auch selbst produziert, wirkt zufrieden.
Eine zweite Generation von Trauben innerhalb einer Saison ist in der Champagne nichts Neues. „Grapillons“ oder „bouvreux“ genannt, blühten sie auch früher regelmäßig nach Abschluss der Lese, wenn das Jahr ertragsreich war. Doch genau das ist mit voranschreitendem Klimawandel häufiger der Fall. Wegen der heißeren Sommer steigt zudem der Alkoholgehalt der Trauben, sinkt ihr Säuregehalt und beginnt die Lese eher. Früher startete sie in der Regel Mitte September. Dieses Jahr ging es am 20. August los. Laut Comité ist die Lese in den vergangenen drei Jahrzehnten um durchschnittlich 20 Tage nach vorne gerückt.
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