Kein Fiebermedikament in Russlands Apotheken
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Eine Apotheke in Sankt Petersburg: In Russland werden einige Medikamente knapp. Bild: AP
Die Russen spüren die Sanktionen bisher vor allem an gestiegenen Preisen. Aber das Schlimmste dürfte noch kommen, glauben Ökonomen.
In Russlands Supermärkten sind die Folgen des Krieges gegen die Ukraine und die bisherigen Sanktionen des Westens inzwischen sichtbar: An viel höheren Preisen als vor dem Angriff auf das Nachbarland. Weil die Russen genau damit gerechnet hatten, begannen viele schon kurz nach Kriegsbeginn mit Hamsterkäufen. Insbesondere Zucker wurde knapp, aber auch Windeln, Damenbinden und Medikamente. Mitte März tauchten im Internet Videos auf, auf denen sich Rentner in Supermärkten um neue Zuckerlieferungen drängelten; Fotos von leeren Zucker- und Windelregalen wurden geteilt.
Das Schreckgespenst des „Defizits“ stand im Raum – mit diesem Begriff wurde in Sowjetzeiten das Fehlen von Produkten bezeichnet, bis heute weckt er bei älteren Russen düstere Erinnerungen. Doch die Regierung beeilte sich zu beteuern, von einem „Defizit“ könne keine Rede sein, in den Lagern befänden sich noch ausreichende Vorräte. Zugleich verbot sie den Zuckerexport bis Ende August. Und die Antimonopolbehörde nahm Ermittlungen gegen Zuckerproduzenten und den Handel auf, die Ware angeblich bewusst zurückgehalten haben sollen. Tatsächlich bleiben Beschwerden über leere Zucker- und Windelregale inzwischen aus.
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