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Bild: Peter von Tresckow
Die Pandemie kostet Kompetenzen. Es müssen alle Hebel in Bewegung gesetzt werden, um die Lernrückstände wieder aufzuholen. Ein Gastbeitrag.
Seit Ausbruch der Corona-Pandemie im Frühjahr 2020 ist für viele Schülerinnen und Schüler bis Ende Februar 2021 – je nach Bundesland – 21 bis 25 Wochen lang der Präsenzunterricht ausgefallen. Jüngere Kinder konnten ähnlich lange die Kindertagesbetreuung nicht besuchen. Distanzunterricht, der als Ersatz eingeführt wurde, ist aber nicht mit der gleichen Lernwirksamkeit verbunden. Studien zeigen, dass sich wohl erhebliche Lernrückstände ergeben haben, insbesondere bei leistungsschwachen und sozial benachteiligten Kindern und Jugendlichen. Die Phasen des Distanzlernens dürften also Leistungsunterschiede erhöht haben und so die Abhängigkeit des Bildungserfolgs von der sozialen Herkunft weiter verstärken.
Die individuellen Kosten entgangenen Lernens sind erheblich. Aus bildungsökonomischer Forschung ist bekannt, dass Schulunterricht mit großen Kompetenzzuwächsen einhergeht und dadurch das individuelle Erwerbseinkommenspotential gesteigert wird. Laut dem Bildungsökonomen Ludger Wößmann schmälert der in einem Drittel Schuljahr (etwa 13 Schulwochen) ausbleibende Kompetenzerwerb die zukünftigen Erwerbseinkommen der Betroffenen dauerhaft um 3 bis 4 Prozent. Eine vergleichbare Studie für die Vereinigten Staaten schätzt die dauerhaften Einkommenseinbußen auf 2,6 Prozent und bezeichnet diese Zahl als eine Untergrenze.
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