Rückrufe : Nicht allein Toyota
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Toyota ruft weltweit Autos wegen Problemen mit dem elektrischen Fensterheber in die Werkstätten zurück. Das erinnert an frühere Pannenserien. Doch dieses Mal zeichnet sich keine Anti-Toyota-Kampagne patriotischer amerikanischer Politiker ab.
Es ist der Albtraum jedes Autofahrers: dass er in voller Fahrt die Kontrolle über sein Fahrzeug verlieren könnte. Dieser Albtraum schien einzutreten, als es im Jahr 2010 Berichte über schwere Unfälle mit Autos von Toyota gab, weil eine rutschende Fußmatte das Gaspedal verklemmte oder angeblich zeitweise die Bremsen aussetzten. Auch wenn Toyota später entlastet wurde: dem guten Ruf des Qualitätsherstellers hat die Pannenserie großen Schaden zugefügt. Und jetzt - so scheint es - geht es schon wieder los.
Wegen Brandgefahr durch fehlerhafte elektrische Fensterheber ruft Toyota Millionen Autos in die Werkstätten zurück. Doch dieses Mal dürfte die Sache anders verlaufen. Schließlich sind Fensterheber weniger nah am Herzen eines Autos als Bremsen und Gaspedale. Bisher zeichnet sich zudem keine Anti-Toyota-Kampagne patriotischer amerikanischer Politiker ab.
Auch für Häme anderer Autohersteller scheint kein Platz. Denn schon morgen könnte ein ähnliches Problem zum Beispiel bei Volkswagen auftauchen. Die Komplexität der Fahrzeugelektronik wächst, die Entwicklungszyklen werden kürzer, und der Einsatz immer mehr gleicher Teile bewirkt, dass kleine Schwierigkeiten schnell Millionen Autos betreffen.