https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/roter-teppich-fuer-migranten-13783785.html
intro

Roter Teppich für Migranten!

Von RALPH BOLLMANN und LENA SCHIPPER

Deutschland sollte seine Einwanderer mit offenen Armen willkommen heißen. Das ist nicht nur moralisch geboten. Es nützt auch uns allen.

Sahar Asad Amraji ist 30 Jahre alt und Ingenieurin. Vor drei Jahren kam sie aus der iranischen Hauptstadt Teheran nach Deutschland. Seit einem Jahr arbeitet sie für eine Lüftungstechnik-Firma in der Nähe von Marburg, zunächst als technische Zeichnerin, weil ihr Deutsch für komplexere Arbeiten noch nicht ausreichte, mittlerweile wieder als Ingenieurin. Sogar eine Projektleiterstelle, die sie in Teheran innehatte, könnte sie sich irgendwann wieder vorstellen. „Aber vorher muss ich noch mehr Deutsch lernen und Fortbildungen machen, um mich an das deutsche System zu gewöhnen.“ Wer der jungen Frau ein paar Minuten zugehört hat, wie sie in fließendem Deutsch von ihren Plänen erzählt und dabei nur noch ganz selten über ein Wort stolpert, zweifelt nicht daran, dass sie das bald schaffen wird. Ganz klar: Ihre Migrationsgeschichte ist eine Erfolgsgeschichte. Innerhalb kurzer Zeit hat sie sich eine neue Existenz in Deutschland aufgebaut – trotz diverser Widrigkeiten, von denen noch die Rede sein soll. Von Sahar Asad Amrajis Entscheidung, nach Deutschland zu gehen, haben am Ende alle profitiert. Sie selbst, weil sie nun mehr Geld verdient und als Frau ein freieres Leben führen kann. Deutschland, weil auf dem Arbeitsmarkt hierzulande Ingenieure fehlen. Und selbst Iran, weil sie ihren Verwandten und Bekannten einen Blick in die Welt öffnet. Migration ist eine Win-win-win-Situation.

  • © Niklas GrapatinSahar Asad Amraji ist 30 Jahre alt und Ingenieurin. Vor drei Jahren kam sie aus der iranischen Hauptstadt Teheran nach Deutschland.
  • © Niklas GrapatinSeit einem Jahr arbeitet sie für eine Lüftungstechnik-Firma in der Nähe von Marburg.
  • © Niklas GrapatinInnerhalb kurzer Zeit hat sie sich eine neue Existenz in Deutschland aufgebaut – trotz diverser Widrigkeiten.

Die junge Frau hat eine Erfahrung gemacht, die so alt ist wie die Menschheit. Schon immer haben Menschen auf der Suche nach besseren Lebensbedingungen ihre Heimat verlassen. Sie sind „außergewöhnliche Menschen“: So hat der Oxforder Ökonom Ian Goldin, früher Vizepräsident der Weltbank, seinen Bestseller zum Thema betitelt. Denn wer sich aufmacht, der zeigt, dass er bereit ist, ein Risiko auf sich zu nehmen. Und in aller Regel gelingt es nach Anfangsschwierigkeiten dann auch, sich eine neue Existenz aufzubauen. Historisch gesehen, haben Einwanderer ihre Gesellschaften stets bereichert: Sie brachten Innovation, Dynamik, wirtschaftlichen Erfolg. Sie sind oft ambitioniert, ihre Beweglichkeit haben sie durch den Abschied vom angestammten Ort unter Beweis gestellt. Wenn man ihnen Raum gibt, ihre Pläne zu verwirklichen, und ihnen nicht mit fehlgeleiteter Politik im Weg steht – dann sind sie für das Gastland ein großer Gewinn. In der deutschen Debatte über Flüchtlinge aus Syrien, Eritrea oder aus den Balkan-Ländern ist von diesen positiven Erfahrungen selten die Rede. Politiker, Wirtschaftsvertreter und andere Offizielle überschlagen sich in vermeintlicher Flüchtlingsfreundlichkeit. Aber die langfristigen Vorteile für Deutschland spielen dabei kaum eine Rolle. Stattdessen existieren Menschen, die ihre Heimat verlassen haben, nur in zwei Versionen: als humanitärer Bedürfnisfall in Form von „echten“ Flüchtlingen aus Bürgerkriegsländern wie Syrien und dem Irak, um die es sich möglichst aufopferungsvoll zu kümmern gilt; und als „illegale Einwanderer“ aus vorgeblich sicheren Herkunftsländern, die es abzuschieben oder vorher abzuschrecken gilt. In beiden Fällen gelten die Neuankömmlinge nicht als Chance für Deutschland, sondern als Problem. Anstatt herauszufinden, wie sich ihre Pläne und Hoffnungen langfristig mit den Interessen der hiesigen Gesellschaft in Einklang bringen lassen, konzentriert sich die Debatte über den „Ansturm“ auf die Gewalttaten randalierender Neonazis und die Überforderung der aufnehmenden Kommunen. In Worten wie „Einwanderer“ oder „Asylbewerber“ klinge, so Ian Goldin, noch immer das Echo der antiken „Barbaren“ nach. Bilder von überfüllten Zügen und elenden Flüchtlingsquartieren, in die eine verquere Einwanderungspolitik die Neuankömmlinge pfercht, scheinen diese Ängste zu bestätigen. Dabei ist die Geschichte der Menschheit seit ihren Anfängen eine stete Abfolge von Wanderungsbewegungen, viele davon waren weit größer als heute. Zum Wohlstand der Menschheit haben sie viel beigetragen. Ohne die Innovationskraft der amerikanischen Einwanderernation gäbe es kein Silicon Valley, ohne die Gastarbeiter des 19. Jahrhunderts keine Eisenbahnlinien, ohne die Flüchtlinge und Vertriebenen nach dem Zweiten Weltkrieg kein deutsches Wirtschaftswunder. Die sonst so zerstrittenen Sozial- und Wirtschaftswissenschaftler sind sich in dieser Frage überwiegend einig: Die mittel- bis langfristigen Folgen von Aus- und Einwanderung sind positiv. Wer den Wohlstand der Nationen vorantreiben will, sollte die Grenzen nicht nur für Waren und Dienstleistungen öffnen, sondern auch für Menschen. Sie werden dann von selbst dorthin gehen, wo sie ihre Talente am produktivsten nutzen können – nicht nur, aber auch wegen der höheren Einkommen, die ihnen dann winken.

Große Wanderungen

Quellen: Bundesministerium, Destatis; F.A.Z.

Offene Grenzen wären ein sinnvolleres Mittel zur Armutsbekämpfung als die Entwicklungshilfe, mit der Europas Politiker die aktuellen Wanderungsbewegungen eindämmen wollen. Die Öffnung der Grenzen könnte die Einkommen in den ärmsten Ländern der Welt verdoppeln, schätzen Ökonomen, manche rechnen gar mit einer Verdopplung der globalen Wirtschaftsleistung. Langfristig ist also alles prima. Aber kurzfristig? Kurzfristig macht Migration Angst. Und verursacht hohe, nicht nur finanzielle Kosten. Die Heimatländer der Migranten beklagen den Bevölkerungsverlust, die Empfängerländer die Kosten für die Unterbringung, die Flüchtlinge sind ernüchtert über die Umstände, die sie erwarten. Oft konzentrieren sich die Probleme in einzelnen Stadtvierteln wie dem Duisburger Stadtteil Marxloh, wo sich Ortsansässige über neu eingewanderte Roma aus Bulgarien oder Rumänien beschweren. Meist haben sie recht. Denn nicht alle, die kommen, sind auch integrierbar. Vorigen Montag besichtigte Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel das Erstaufnahmelager im sächsischen Heidenau. Was er sah, war nicht erfreulich. Die beiden Etagen des ehemaligen Praktiker-Baumarkts stehen voller Betten, durch Planen nur notdürftig voneinander abgeteilt, Privatsphäre gibt es nicht. Kinder spielen zwischendrin auf dem Fußboden. Ein Transporter bringt Dixi-Klos, für fast 600 Menschen gibt es anfangs gerade mal zwei Duschen. Dieses Schicksal teilen die heutigen Flüchtlinge mit den Europäern, die im 19. Jahrhundert nach Amerika einwanderten. Das „Mietwohnungsmuseum“ an der Lower East Side in New York zeigt sehr eindringlich, in welch elenden Verhältnissen die erste Generation der Einwanderer hauste. Sie schliefen zu mehreren in einem Zimmer, das oft kein Fenster nach draußen hatte. Sie nahmen die einfachsten Arbeiten an, oft weit unter ihrer eigentlichen Qualifikation. Und sie waren vielfach unerwünscht bei den Einheimischen, die selbst von Einwanderern abstammten. Überhaupt sind die heutigen Flüchtlingsströme noch eine ziemlich zahme Angelegenheit, verglichen mit der Massenmigration vor einem Jahrhundert. Das Amerika des 19. Jahrhunderts suchte sich seine Einwanderer nicht aus. Es kamen überwiegend Europäer, die meisten nicht besonders gut ausgebildet. Erst im 20. Jahrhundert beschränkten die Vereinigten Staaten die Einwanderung. Nach heutigen Schätzungen waren im Verlauf des 19. Jahrhunderts rund 82 Millionen Menschen freiwillig grenzüberschreitend unterwegs. Im Verhältnis zur Weltbevölkerung waren das dreimal so viele wie in der Zeit von 1945 bis 1980, die wir irrigerweise als den historischen Normalfall betrachten. Das gilt auch für andere Weltregionen: So wanderten in den Jahren zwischen 1846 und 1940 mehr als 48 Millionen Inder und Chinesen in benachbarte Regionen aus. Auch innerhalb Europas war das 19. Jahrhundert eine Zeit der offenen Grenzen, bis 1914 waren Reisepässe abgeschafft. In der Ruhrindustrie schufteten polnische Arbeiter, nach Frankreich kamen Leute aus Italien. Kurz vor dem Ersten Weltkrieg lebten rund drei Prozent der Menschen außerhalb ihres Heimatlandes, ungefähr so viele wie heute. Der gewaltige wirtschaftliche Aufschwung des 19. Jahrhunderts und all die Verbesserungen der Lebensverhältnisse wären ohne diese großen Wanderungen nicht denkbar gewesen. Sie waren eine Folge der neuen Dynamik und trieben sie zugleich voran.

„Die langfristigen Vorteile der Migration werden erst nach und nach sichtbar“

Migrationsforscher Ian Goldin

Erst der Erste Weltkrieg machte dieser glücklichen Zeit ein Ende. Im 20. Jahrhundert versuchten die Regierungen, die Mobilität einzuschränken und zu kontrollieren. Die Wiedereinführung von Reisepässen und die protektionistischen Beschränkungen des Warenverkehrs entsprangen demselben Geist: In Zeiten wirtschaftlicher Krisen wollte die Politik nationale Unternehmen und Bevölkerung ängstlich schützen. Warum aber konzentriert sich die Einwanderungsdebatte auch jetzt wieder so sehr auf die Zumutungen und Hürden, dass der langfristige Gewinn aus dem Blick gerät? „Die langfristigen Vorteile der Migration werden erst nach und nach sichtbar, während die Kosten unmittelbar sind und häufig konzentriert an einem Ort auftreten“, sagt Migrationsforscher Goldin. „Wenn das nicht ausreichend aufgefangen wird, kann das die erfolgreiche Eingliederung der Zuwanderer sehr erschweren.“ In Deutschland ist die Katastrophen-Erzählung so eindringlich, sind die Bilder überfüllter Flüchtlingsunterkünfte und skandierender Neonazis so stark, dass man über den unaufgeregten Pragmatismus staunt, mit dem die Migration an den Brennpunkten der Einwanderungswelle gemanagt wird. Dafür muss man nur nach Rosenheim fahren, eine Stunde südöstlich von München, der erste Bahnhof hinter der österreichischen Grenze. Sage und schreibe 15 000 Flüchtlinge sind dort seit Anfang August eingetroffen, doppelt so viele wie noch vor zwei Monaten. Sie kommen teils mit dem Zug aus Italien, teils in den Lieferwagen der Schleuser, die regelmäßig die Bundespolizei an der nahen A8 anhält. Die meisten kommen zurzeit aus Syrien, dem Irak und Eritrea. Eigentlich ist ihre Einreise nach Deutschland illegal – jeder außereuropäische Flüchtling muss zunächst in dem EU-Land Asyl beantragen, in dem er ankommt. Deshalb nimmt die Bundespolizei die Menschen am Bahnhof kurzfristig fest und bringt sie in die örtliche Kaserne. Dort werden sie von Hans Kerschbaumer, dem örtlichen Chef des Malteser Hilfsdienstes, und seinen Leuten dreimal am Tag mit Essen versorgt, so gut es geht abgestimmt auf die jeweiligen kulturellen und religiösen Gewohnheiten. Dann werden sie, ausgestattet mit Zugtickets und vorläufigen Papieren, in die Münchner Bayernkaserne weitergeschickt. Bisher, sagt Kerschbaumer, laufe das reibungslos, obwohl die Malteser angesichts wachsender Flüchtlingszahlen an Kapazitätsgrenzen stoßen. Schließlich habe man mit Ausnahmesituationen Erfahrung: „Sonst machen wir ja Katastrophenschutz, nach Busunglücken zum Beispiel.“

© F.A.Z., Niklas GrapatinHans Kerschbaumer, Chef des Malteser Hilfsdienstes

So bewundernswert die Arbeit von Kerschbaumer und seinen Kollegen auch ist: Dass sie den Job überhaupt machen müssen, ist eine Folge verfehlter Politik. Denn natürlich ist es kein Idealzustand, dass etwa ein politischer Flüchtling aus Eritrea eine wochen- oder monatelange Flucht auf sich nimmt und bei seiner Ankunft in Deutschland als Erstes von den Sicherheitsbehörden empfangen und festgenommen wird, um dann monatelang in einer Gemeinschaftsunterkunft auf sein Asylverfahren zu warten. Hier zeigt sich: Die kurzfristigen Kosten der Einwanderung lassen sich durch politische Entscheidungen erhöhen oder senken. In Deutschland werden sie momentan sehenden Auges stark erhöht. Nehmen wir ein Beispiel: Ein Kosovare, der sich auf eigene Kosten hierzulande einen Job suchen möchte, darf das nicht. Er brauchte ein Visum, das er in der Regel nicht bekommt, und eine schwer zu erlangende Bescheinigung, dass er einen „Mangelberuf“ ausübt. Dabei gibt es im Kosovo viele Leute, die schon als Gastarbeiter oder Bürgerkriegsflüchtlinge in Deutschland waren. Sie sprechen Deutsch und kennen das Land, kämen also durchaus für den deutschen Arbeitsmarkt in Frage. Stattdessen werden die Kosovaren auf das Asylverfahren verwiesen, das für alle Beteiligten die meisten Nachteile bringt. Die deutschen Behörden müssen Unterkunft und Verpflegung bezahlen. Die Einwanderer hausen monatelang unter miserablen Bedingungen. Vorher vertrauen sie sich einem Schlepper an, der sie für teures Geld über die Grenze bringt. Wie riskant das ist, hat sich gerade in Österreich gezeigt, wo Dutzende von Syrern im Laderaum eines Transporters erstickt sind. Was die Sache völlig verquer macht: Ein Einwanderer, der einen Asylantrag gestellt hat, darf diesen nicht einfach zurückziehen und stattdessen zum Arbeiten hier bleiben. Wenn er einen Job gefunden hat, müsste er ihn aufgeben und sich vom Ausland aus abermals um die Einreise bewerben. Auch das bringt unnötige Lasten für alle Beteiligten – Arbeitgeber, Behörden, Einwanderer. Offenbar sehnen sich die Deutschen in der Migrationspolitik nach einer Art Planwirtschaft, die zu einer gigantischen Fehlsteuerung führen kann. Nichts anderes steckt hinter dem allgegenwärtigen Ruf nach einem Einwanderungsgesetz, der rechte Ausländerhasser und linke Multikulti-Freunde eint. Ihm liegt der Wunsch zugrunde, die Neubürger passgenau nach den vermeintlichen Bedürfnissen des Arbeitsmarkts auszuwählen. Die Erfahrung zeigt: Oft führt solch gezielte Anwerbung zu schlechteren Ergebnissen, als wenn man die Motivierten und Mobilen einfach kommen ließe. So falsch hat alles schon einmal begonnen: Die ersten Anwerbeabkommen für „Gastarbeiter“ sollten ausschließlich Hilfskräfte für die einfachsten Arbeiten anlocken, um die Jobs der deutschen Fachkräfte nicht zu gefährden. Folglich sammelte man auf den hintersten anatolischen Dörfern möglichst schlecht qualifizierte Leute ein. Dann schloss man 1973 die Grenzen und ließ nur noch unproduktive Familienangehörige kommen. Und trotz aller dieser Fehler blieb der ökonomische Gesamtsaldo der Einwanderung unter dem Strich positiv. Als einer der größten Integrationserfolge in Deutschland erwies sich nach dem Krieg die ganz und gar unfreiwillige Einwanderung von zwölf Millionen Flüchtlingen und Vertriebenen in die vier Besatzungszonen, deren Einwohner ohnehin schon unter Kriegszerstörungen und Hungersnöten litten. Trotz der gemeinsamen Sprache war das Konfliktpotential groß. Katholische Schlesier kamen in erzprotestantische Dörfer, aus selbständigen Bauern oder Kaufleuten wurden Fabrikarbeiter. Erst die zweite Generation konnte sich assimilieren. Ohne das Aufbrechen der Traditionsmilieus, ohne die Verfügbarkeit williger Arbeitskräfte wären Wirtschaftswunder und Demokratisierung wohl kaum so reibungslos verlaufen.

„Die ersten Jahre waren nicht schön“

Ibrahim Demir, Schuhmachermeister

Es gibt auch heute genügend Beispiele für Einwanderer, die trotz denkbar schlechter Startchancen ihren Weg in Deutschland gemacht haben. Ibrahim Demir, aramäischer Christ aus einem Hirtendorf in der Türkei, hatte zum Beispiel nur fünf Jahre lang die Grundschule besucht, als er Mitte der neunziger Jahre mit 16 Jahren nach Deutschland flüchtete, weil sein Vater in der Heimat verfolgt wurde. Trotzdem gelang es ihm innerhalb weniger Jahre, die fehlende Ausbildung nachzuholen. Heute betreibt der Schuhmachermeister ein Atelier für Maßschuhe in Wiesbaden. „Die ersten Jahre waren nicht schön“, sagt Demir heute. „Zweieinhalb Jahre lang nur arbeiten, Sport machen, lernen, schlafen, und dann das Gleiche wieder von vorne.“ Aber es hat sich gelohnt. Man weiß eben nie vorher, was alles in jemandem steckt.

  • © Niklas GrapatinDer türkische Schuhmachermeister Ibrahim Demir lebt seit 18 Jahren in Wiesbaden.
  • © Niklas GrapatinEr betreibt dort ein sehr erfolgreiches Schuhgeschäft. Hier der Meister bei der Arbeit.
  • © Niklas GrapatinFrüher gab es viele solcher Betriebe. Heutzutage sind Ateliers für Maßschuhe eher rar gesät.
  • © Niklas Grapatin„Zweieinhalb Jahre lang nur arbeiten, Sport machen, lernen, schlafen." Aber es hat sich gelohnt.

Genauso falsch wie die Idee, nur Hilfsarbeiter einzuladen, ist die zuletzt herrschende Vorstellung, ausschließlich Fachkräfte der höchsten Qualifikationsstufe anzuheuern. Wie sich zeigte, ging das am Bedarf in den Pflegeberufen, der Gastronomie oder der boomenden Bauwirtschaft vorbei. Daraus hat auch das klassische Einwanderungsland Kanada, dessen Punktesystem gern gelobt wird, Konsequenzen gezogen: Es wählt die Einwanderer nicht mehr nach einzelnen Berufen aus, dazu verändern sich die Konjunkturzyklen viel zu schnell. Die Kanadier setzen auf andere Indikatoren für gute Integrationschancen, allen voran Sprachkenntnisse. Sie wissen aber auch, dass das Einwanderungsland seinerseits Integrationsbereitschaft zeigen muss. Musterbeispiel ist Toronto, größte Stadt Kanadas und zugleich weltweit einer der Orte mit dem höchsten Anteil an Einwanderern. Wer im Internet das Einwanderungsportal der Stadt anklickt, wird mit dem Satz empfangen: „Willkommen in Toronto. Unsere vielfältige Stadt ist die Heimat von mehr als 2,8 Millionen Menschen, und sie ist voller Möglichkeiten.“ Die deutschen Botschaften hingegen schalten in Auswanderungsländern wie Albanien Zeitungsannoncen mit der fett gedruckten Überschrift: „Kein Wirtschaftsasyl in Deutschland!“

© Niklas Grapatin Sahar Asad Amraji, Ingenieurin

Auch Sahar Asad Amraji, die iranische Ingenieurin aus Marburg, hatte es bei ihrem Einstieg in den deutschen Arbeitsmarkt nicht immer leicht. Als sie vor drei Jahren mit ihrem Mann nach Deutschland kam, bemühte sie sich zunächst um Praktikumsplätze und die Anerkennung ihres Studiums. Sie hatte Glück und fand Unterstützung bei der Berufsberatung des Netzwerks „Bleib in Hessen“, die mittlerweile mangels Fördermitteln schließen musste. „Alleine hätte ich das kaum geschafft“, sagt sie heute. „Ich hätte noch nicht einmal gewusst, wo ich anrufen muss, damit mein Abschluss anerkannt wird.“ Auch erste Versuche, Arbeit zu finden, scheiterten an der Bürokratie. Eine Stelle in der Gastronomie anzutreten, verbot ihr die Ausländerbehörde; das Gehalt sei zu niedrig. Mit einem liberaleren Einwanderungsrecht, wie es Ökonomen vorschwebt, hätte es diese Probleme nicht gegeben. „Migrationspolitik sollte nicht vom Innenminister gemacht werden, sondern vom Wirtschafts- und Entwicklungsministerium“, sagt der Ökonom Thomas Straubhaar, der seit Jahrzehnten über Migration forscht. Zwar plädiert Straubhaar dafür, den Status politisch Verfolgter zu bewahren. Er wünscht sich darüber hinaus jedoch Einwanderungsregeln, die sich für die Motive der Einwanderer nur in engen Grenzen interessieren: Sie sollten bereit sein, die Landessprache zu lernen, die herrschende Rechtsordnung zu akzeptieren und sich wirtschaftlich einzubringen. Weiterer Beschränkungen bedürfe es kaum. „Das Argument, dass Europa nur eine gewisse Anzahl von Einwanderern absorbieren kann, ist von subjektiven Interessen geleitet, nicht von objektiven Fakten.“ Jawed Nazari ist einer, der es schnell geschafft hat, in Deutschland anzukommen. Der Deutsch-Afghane floh Ende der neunziger Jahre mit seinen Eltern. Heute betreibt er in Frankfurt eine Bäckerei. „Ich war 14, kam beinahe sofort in die Schule, habe sehr schnell Deutsch gelernt und nach der Realschule auch direkt einen Ausbildungsplatz gefunden“, erzählt er. Vor allem die schnelle Einschulung und die neuen Freundschaften, die sich daraus ergaben, hätten ihm geholfen. „Deutschland hat uns mit offenen Armen aufgenommen“, sagt er.

© F.A.Z., Niklas GrapatinJawed Nazari (32), Inhaber einer Bäckerei

Trotzdem war die Flucht ins neue Leben ein ungemein großer Schritt für die Familie. „Die ersten paar Tage im Asylbewerberheim in Würzburg habe ich nur geweint“, erzählt Nazari. „Ich dachte, wir hätten alles verloren.“ Seine Mutter war in Kabul Richterin gewesen, der Vater zuletzt afghanischer Generalkonsul im indischen Bombay. Dort lebte die Familie ein großzügiges Diplomatenleben mit Koch, Chauffeur und Hauspersonal, bevor die zunehmende Macht der Taliban sie daraus vertrieb. In Deutschland war es endgültig damit vorbei: Statt mit der Limousine in die Privatschule fuhren Nazari und sein Bruder in Dietzenbach mit dem Bus zur Realschule. Offenbar haben sich die beiden Brüder trotz der sozialen Demütigung schnell an die neuen Umstände gewöhnt – schneller als ihre Eltern. Die konnten den Verlust des alten Lebens nie wirklich verwinden. Anders als die Kinder hatten sie große Schwierigkeiten, Deutsch zu lernen und sich einzugewöhnen, Arbeit fanden sie keine mehr. Die Flucht nach Deutschland empfanden sie – bei aller Erleichterung und Dankbarkeit, der politischen Verfolgung zu entkommen – im Vergleich zu ihrem vorherigen Leben hauptsächlich als sozialen Abstieg. So geht es häufig: Während die erste Einwanderergeneration noch Anpassungsprobleme hat, nehmen ihre Kinder die Chancen in der neuen Heimat sofort wahr. Allerdings hat die Politik auch hier viele Möglichkeiten, die Erfolgschancen zu erhöhen. Bei Erwachsenen, die schon mit Berufserfahrung nach Deutschland kommen, scheitert die Eingliederung oft an bürokratischen Hürden. Immer noch erhalten Flüchtlinge erst nach eineinhalb Jahren unbeschränkten Zugang zum Arbeitsmarkt. Und wer als Arbeitsmigrant anerkannt werden will, muss schon im Heimatland einen Papierkrieg mit dem Konsulat führen.

Asylerstanträge im 1. Halbjahr 2015

Quelle: BAMF,© F.A.Z.Gesamtzahl: 159.927 Anträge

Sind das alles nur unglückliche Zufälle und bürokratische Gedankenlosigkeit in einem eigentlich offenen, den Fremden zugewandten Kontinent? Im Gegenteil: Die Haltung hat System. Wie sehr sie das Denken dominiert, lässt sich auf jedem Flughafen besichtigen. Wer sich über die Baustelle des neuen Berliner Großflughafens führen lässt, der begegnet immer wieder einem einzigen Wort: „Schengen.“ Das Wichtigste ist, dass kein „Non-Schengen“-Passagier unkontrolliert passieren kann. Schweiz ist Schengen, also darf der Mensch mit dem Geldkoffer durchmarschieren. London ist Non-Schengen, also wird überprüft. Funktioniert hat so etwas noch nie, schreibt der Oxford-Ökonom Goldin. Man müsste die Grenze schon so penibel abschotten, wie es in der Realität kaum geht. Selbst wenn es von Finnland bis zum Mittelmeer so etwas gäbe wie die Berliner Mauer, mit Stacheldraht und Schießbefehl, und wenn man alle Schlepperboote auf dem Mittelmeer versenkte: Dann kämen immer noch Leute ins Land, als Studenten oder als Touristen, als Geschäftsleute oder Kongressbesucher. Ein beträchtlicher Teil der illegalen Einwanderer besteht überall auf der Welt schlichtweg aus Leuten, die ihr Visum überziehen. Um das zu verhindern, müsste es zugehen wie in Nordkorea. Aber dann wären auch die wirtschaftlichen Folgen ähnlich. Niemand käme mehr ins Land, für viele Aufgaben wäre nicht mehr genug Personal vorhanden, die Exporte in die Welt jenseits der Europäischen Union würden zurückgehen.

Völkerwanderung

Noch heute bewundern Besucher an der Saalburg vor den Toren Frankfurts den römischen Limes, die Grenzbefestigung, mit der sich die Römer der Antike von den „Barbaren“ abschotteten – in einer Art Schengen-Zone des Altertums.

© Marcus Kaufhold Statur des römischen Imperators Antoninus Pius vor der Saalburg nahe Bad Homburg in Hessen

Auch das Wort „Völkerwanderung“ ist in diesen Tagen oft zu hören. Es trägt stets den Unterton, dass die römische Hochkultur durch den Ansturm der Einwanderer zugrunde gegangen sei. Aber das stimmt so nicht, jedenfalls nicht in dieser vereinfachten Form. Viele Jahrhunderte lang bewies das römische Imperium eine erstaunliche Integrationskraft gegenüber Menschen aus unterschiedlichsten Kulturen. Am Ende besaßen alle männlichen Bewohner des Mittelmeerraums, sofern sie keine Sklaven waren, das römische Bürgerrecht. Es war eine der größten Einbürgerungsaktionen der Geschichte. Richtig ist: Mit den Germanen war es am schwierigsten. Aber selbst dieser schwierige Integrationsprozess glückte lange Zeit erstaunlich gut. Die Einwanderer aus dem wilden Norden stiegen in der römischen Gesellschaft auf, sie besetzten hohe militärische und zivile Posten, selbst der Aufstieg zum Kaiserthron schien möglich. Gescheitert ist die Integration an kulturellen Abstoßungsreaktion, vor allem auch der angestammten Bevölkerung. Solche kulturellen Hürden gibt es auch heute noch. Es ist deshalb kein Wunder, dass sich selbst Menschen, die Fremden gegenüber eigentlich aufgeschlossen sind, wieder Sorgen über ein „Zuviel“ an Einwanderung machen. Sie fürchten um den sozialen Zusammenhalt in den Zielländern, sehen die sozialstaatliche Solidarität bröckeln.

„Die Menschen suchen ja nicht Abhängigkeit, sondern ein selbstbestimmtes Leben“

Ian Goldin, Migrationsforscher

Was wäre, wenn in Deutschland Unruhen wie aktuell im sächsischen Heidenau oder zu Beginn der neunziger Jahre in Rostock-Lichtenhagen von der Ausnahme zur Regel würden? Diese Sorge um den gesellschaftlichen Zusammenhalt beruht auf genau jenem diffus-emotionalen Unbehagen gegenüber Fremden, das die meisten Ökonomen aus den Migrationsdebatten am liebsten verbannen würden – weil es sich mit harten Zahlen schlecht widerlegen lässt. Aber Ängste haben sich noch nie um Zahlen geschert. Statistisch gesehen, ist die Fremdenfeindlichkeit umso höher, je weniger Ausländer an einem Ort leben. Ausländerfeindliche Ausschreitungen gab es im monokulturellen Heidenau, nicht im multikulturellen Frankfurt. Ohnehin drängt es die meisten Migranten in die Städte, weil sich dort Chancen bieten. Das ist schon im Inland so. Von allein funktioniert das Zusammenleben aber auch in den Großstädten nicht: Erfolgreiche Migration erfordert von Einwanderern wie von Einheimischen die Bereitschaft, einander Raum zu geben. Dabei sind es oft weniger die großen Fragen wie religiöse Differenzen, die im Alltag Probleme bereiten. „Die Leute wissen, dass die Regeln hier andere sind, und passen sich daran an“, sagt Katharina El Masri, die sich bei der Münchner Organisation Save Me für die Belange von Flüchtlingen einsetzt. Eher schon bringen kleinere kulturelle Unterschiede das Miteinander zum Knirschen. „In Deutschland ist das ja sehr reglementiert“, sagt El Masri. „Da verabreden sich die Leute für Freitagabend um acht, und wenn man eine halbe Stunde zu spät kommt, ist es unhöflich.“ Zudem setze bei vielen Flüchtlingen nach der anfänglichen Erleichterung eine gewisse Frustration ein, die sich gegen die neue Heimat richte. „Die fragen dann: ,Warum habe ich immer noch keine Wohnung? Warum dauert das Deutschlernen so lange?‘“, sagt El Masri. „Das kann aus deutscher Perspektive natürlich irritieren.“

© F.A.Z., Niklas GrapatinKatharina El Masri, Organisation Save Me

Und was ist mit denjenigen, die in den Herkunftsländern zurückbleiben? Ist es kein Problem, wenn ein Großteil der qualifizierten Menschen das Land verlässt? Die Befürchtung, dass Massenauswanderung durch einen sogenannten „Brain Drain“ Rückschläge in der wirtschaftlichen Entwicklung zur Folge hat, lässt sich durch die Datenlage nicht erhärten. Im Gegenteil profitieren die Herkunftsländer erfolgreicher Migranten von deren Erfolgen. Der Einkommensgewinn der Emigranten und deren Rücküberweisungen überwiegen die negativen Effekte wie etwa entgangene Steuereinnahmen in der Heimat bei weitem. Irrig ist deshalb auch die Vorstellung, man könne und solle Migration durch „Entwicklungshilfe“ verhindern. Wirtschaftliche Entwicklung erhöht, zumindest in der Übergangsphase, die Zahl der Auswanderer. Die Leute kommen mit anderen Kulturen in Kontakt, sie interessieren sich für die Welt. Sie erkennen, dass bessere Lebensbedingungen möglich sind. Vor allem aber: Sie können sich die Reise überhaupt erst leisten. Das zeigen auch die aktuellen Wanderungsbewegungen.

Karte © Quelle: Frontex/F.A.Z.-Karte SieberFlüchtlingsströme nach Europa

Es kommen Leute aus der syrischen Mittelschicht, deren Land zwar gerade zerfällt, die aber zuvor nicht in Slums lebten. Es kommen Einwanderer aus dem früheren Jugoslawien, die uns kulturell nahestehen. Es kommen nur relativ wenige Afrikaner aus Ländern südlich der Sahara. Das wird sich ändern, wenn sich Teile des Kontinents besser entwickeln. Langfristig liegt hier das größte Reservoir an Arbeitskräften. Wenig können die meisten Ökonomen der Idee des deutschen Innenministers abgewinnen, das Taschengeld für Flüchtlinge durch Lebensmittelgutscheine zu ersetzen – in der Erwartung, das werde die Anziehungskraft Deutschlands mindern. Sie glauben nicht, dass sich potentielle Einwanderer allein in der Hoffnung auf üppige Sozialsysteme für Asylbewerber zur Flucht entscheiden. „Die Menschen suchen ja nicht Abhängigkeit, sondern ein selbstbestimmtes Leben“, sagt Migrationsforscher Goldin. Auch die Iranerin Sahar Asad Amraji und ihr Mann entschieden sich in der Hoffnung auf ein selbstbestimmtes Leben den Iran zu verlassen. Nach Deutschland kamen sie vor allem deswegen, weil die Arbeitsmarktlage besser war als in Amerika – obwohl sie dort eigentlich mehr Bekannte hatten und auch ihre Abschlüsse als Ingenieure besser zum amerikanischen System passten als zum deutschen. Das zeigt vor allem: Die Auswanderung ist eine rationale persönliche Entscheidung, geprägt von Abwägungen, wie sich die eigenen Chancen am besten maximieren lassen. Wie gut die Bedingungen in der neuen Heimat sind, spielt bei der Wahl des Ziellandes daher eine große Rolle. Dafür sind vor allem Erfahrungswerte wichtig. Erfolgreiche Flucht- und Wanderungsgeschichten von Landsleuten ermutigen mehr potentielle Migranten dazu, die Flucht auf sich zu nehmen. „Das spricht sich natürlich rum, wenn es einer geschafft hat und er anruft und sagt, es geht ihm gut“, sagt Katharina El Masri. Je mehr Leute es schaffen, desto leichter wird die Flucht schließlich für die Nachfolgenden: Dieser Schleuser ist gut, der ist ein Banause und ein Dieb, diese Route ist relativ sicher, diese nicht.

„Migration ist ein ständiges Kommen und Gehen“

Klaus Zimmermann, Direktor des Bonner Instituts zur Zukunft der Arbeit

Ein Land, das mit Einwanderern gut umgeht und ihnen eine Perspektive bietet, kann auch mit mehr Interessenten rechnen – was sich angesichts der Bevölkerungsentwicklung alle europäischen Länder wünschen sollten, anstatt mit Grenzzäunen und Abschiebungsbescheiden dagegen vorzugehen. An Politikern gehen solche Erkenntnisse weitgehend vorbei, wohl auch, weil sie die Reaktion der Bevölkerung fürchten. Stattdessen schieben sie die Einwanderer wie Ballast hin und her. Die Flüchtlingsfrage werde Europa „sehr, sehr viel mehr noch beschäftigen als die Frage Griechenland und die Stabilität des Euro“, sagte Kanzlerin Angela Merkel. Zu besichtigen war das schon auf einem EU-Gipfel im Juni, als die Regierungschefs einen ganzen Abend lang über die Verteilung der Flüchtlinge stritten – auf dem Höhepunkt der Griechen-Krise. Es mauern vor allem die Osteuropäer, die auf lange Kämpfe um ethnische Homogenität zurückblicken. Viele Ökonomen glauben: Langfristig wäre es das Beste, die Grenzen ganz zu öffnen. „Migration ist ein ständiges Kommen und Gehen“, sagt Klaus Zimmermann, Direktor des Bonner Instituts zur Zukunft der Arbeit. Auf lange Sicht komme das Chaos zu einem natürlichen Ausgleich. Viele Einwanderer gehen nach einer gewissen Zeit wieder in ihre Herkunftsländer zurück, weil sie sich dort noch immer zu Hause fühlen oder weil sich die wirtschaftliche Lage gebessert hat – oder weil es ihnen zum Beispiel in Schweden im Winter einfach zu dunkel ist. Davor würden sie allerdings zurückschrecken, wenn sie wegen eines harten Grenzregimes um die Wiedereinreise fürchten müssten. Auch Sahar Asad Amraji, die Marburger Ingenieurin, hat noch manchmal Heimweh nach Teheran. Vielleicht wird auch sie irgendwann zurückkehren, wenn die politische und wirtschaftliche Lage in ihrer Heimat sich weiter verbessert. Doch erst einmal will sie hierbleiben. „Ich habe mich an Deutschland gewöhnt“, sagt sie. „Das ging eigentlich ganz schnell.“

Inhalte werden geladen.

Quelle: F.A.Z.-Multimedia: Carsten Feig

Veröffentlicht: 07.09.2015 14:03 Uhr