Ringen um Milliarden für die Ukraine
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Dienstfahrt: Breschnew 1973 am Steuer des geschenkten Mercedes Bild: picture-alliance/ dpa
Der Petersberg ist ein Ort voller Geschichte und Geschichten. Wo der Kraftfahrer Breschnew einen Mercedes schrottete, ist nun ein Kraftakt gefordert.
Berlin ⋅ Es ist ein besonderer Ort, den sich Finanzminister Christian Lindner (FDP) für das Treffen mit seinen Amtskollegen und den Notenbankgouverneuren ausgesucht hat: das alte Gästehaus der Bundesregierung auf dem Petersberg, das heute ein Luxushotel ist. Viel Geschichte und viele Geschichten sind mit ihm verbunden. Ein Russe taucht regelmäßig auf, wenn auf die Staatsgäste zurückgeblickt wird, die dort genächtigt haben – Leonid Breschnew. Er soll 1973 den schicken Mercedes 450 SLC, den ihm Bundeskanzler Willy Brandt (SPD) hingestellt hatte, auf der Probefahrt demoliert haben. Die Queen hat dort ebenfalls genächtigt, ihr Aufenthalt dürfte billiger gewesen sein, sie soll sogar ihr eigenes Wasser für den Tee mitgebracht haben. Luxusgaben für die Gäste sind nicht mehr üblich. Gleichwohl geht es in Königswinter bei Bonn bis diesen Freitag um viel Geld.
Aktuell gehören Amerika, England, Frankreich, Italien, Japan, Kanada und Deutschland zur Siebenergruppe. Russland nahm nach der Überwindung des Kommunismus einige Jahre an diesen Runden teil. Das war die Zeit, als die Hoffnung groß war, das größte Land der Erde könnte Teil der westlichen Wertegemeinschaft werden. Nach dem ersten Überfall auf die Ukraine und der Annexion der Krim vor acht Jahren laufen die Gespräche wieder unter dem Kürzel G 7. Und doch wird der Herrscher in Moskau, Wladimir Putin, im Siebengebirge präsent sein. Natürlich nicht physisch, aber mit den Folgen seines Tuns.
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