„Macron fehlt das Rückgrat“
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Demonstrationen gegen die geplante Rentenreform am Dienstag im französischen Reims. Bild: AFP
Frankreichs mächtigster Gewerkschaftsboss ist von Präsident Macron enttäuscht. Er sieht sein Land angesichts der massiven Rentenproteste nicht weit davon entfernt, zur extremen Rechten abzudriften.
Herr Berger, in den meisten europäischen Ländern geht man längst mit 64 und mehr in Rente. Warum tun sich die Franzosen so schwer damit, es ihren Nachbarn gleichzutun?
Dazu möchte ich zwei Dinge sagen. Zum einen werden wir immer mit europäischen Vergleichen konfrontiert, wenn es darum geht, die Rechte der Arbeitnehmer zu beschneiden. Aber selten sagt man uns in Frankreich, warum es hier nicht die Mitbestimmung nach deutschem Vorbild gibt, was für die CFDT ein echter Fortschritt wäre. Zum anderen wird nicht verstanden, dass es im französischen Rentensystem neben der Beitragsdauer zwei Altersgrenzen gibt: das gesetzliche Eintrittsalter von 62 Jahren, ab dem man in Rente gehen kann, und das abschlagsfreie Eintrittsalter von 67 Jahren.
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