
Reiseweltmeister : Urlauber aus China willkommen
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Nun kommen sie wirklich, die Russen und die Chinesen: Und zwar als Urlauber. Deutschland hat gute Chancen, einen großen Teil der jährlichen 100 Milliarden Dollar Reiseausgaben aus Fernost zu erhalten.
Nun kommen sie wirklich, die Russen und die Chinesen. Und zwar als Reisende. Nirgendwo sind die Zuwachsraten des Fremdenverkehrs, der ins Ausland strebt, so hoch wie in diesen beiden Ländern. Die Gäste aus Fernost haben jetzt sogar die Deutschen als Reiseweltmeister überholt. „Unerhört!“, mag sich da mancher empören, „erst hängen uns die Chinesen beim Export ab und jetzt auch noch im Tourismus.“
Doch Aufregung ist fehl am Platz. Zum einen ist es nur natürlich, dass ein Land mit einem Fünftel der Weltbevölkerung und der zweitgrößten Wirtschaftskraft auch im Tourismus führend ist. Wie viel Potential es noch hat, zeigt sich darin, dass die Reiseausgaben je Kopf bisher nur halb so hoch sind wie im Weltdurchschnitt.
Zum anderen ist es für das globale Gleichgewicht positiv, wenn die Chinesen als größte Devisenbesitzer einen Teil ihres Leistungsbilanzüberschusses wieder hinaus in die Welt tragen. Die Wirtschaft in Deutschland, einem der beliebtesten Reiseziele, hat gute Chancen, einen immer größeren Teil der chinesischen Tourismusausgaben in Höhe von 100 Milliarden Dollar im Jahr zu erhalten. Es gilt daher, die asiatischen Gäste mit einem herzlichen „Ni hao!“ willkommen zu heißen.
