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Regierung: Weniger Wachstum : Handelskonflikte schwächen deutsche Konjunktur

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Das Wachstum wird schwächer – damit haben diese LKW-Fahrer am Hamburger Hafen vielleicht bald weniger Stress. Bild: dpa

Die Exporte wachsen langsamer. Dafür ziehen aber der Konsum und die Investitionen hierzulande an. Deutschland geht damit in den längsten Aufschwung seit über 50 Jahren.

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          Die Bundesregierung senkt wegen der schwächeren Weltkonjunktur ihre Prognosen für die deutsche Wirtschaft. Das Bruttoinlandsprodukt werde in diesem und im kommenden Jahr jeweils um 1,8 Prozent wachsen, geht aus den am Donnerstag veröffentlichten Herbstprojektionen hervor. Bislang waren 2,3 beziehungsweise 2,1 Prozent veranschlagt. „Die deutsche Wirtschaft befindet sich weiter im Aufschwung und wird nächstes Jahr bereits ins zehnte Jahr des Aufschwungs gehen“, sagte Wirtschaftsminister Peter Altmaier. „Das ist die längste Aufschwungsphase seit 1966, die zweitlängste überhaupt.“

          Der wichtigste Grund für die schwächeren Prognosen seien die Exporte, führte das Ministerium an. Durch das schwierigere außenwirtschaftliche Umfeld seien bei den Exporten nur noch von „relativ moderate Zuwächse“ zu erwarten. „Zu Unsicherheiten für die weitere Entwicklung führen die zunehmenden protektionistischen Tendenzen und die internationalen Handelskonflikte“, sagte Altmaier. „Sie schaden allen Beteiligten.“ Er hoffe, dass der Zollkonflikt zwischen den USA und der EU zügig beigelegt werde. „Wir müssen Zölle und Handelsbeschränkungen abbauen – und nicht erhöhen – davon profitieren beide Seiten“, sagte Altmaier.

          Zuhause läuft es besser

          Als Stütze des Aufschwungs sieht er die Binnenkonjunktur. „Die deutschen Unternehmen investieren angesichts gut ausgelasteter Kapazitäten weiter in Maschinen und Anlagen“, erklärte sein Haus. „Die Bauinvestitionen bleiben auf Grund niedriger Zinsen und einer hohen Nachfrage rege.“ Die Zahl der Beschäftigten soll im kommenden Jahr um eine Million höher liegen als 2017, die Arbeitslosigkeit um rund 300.000 niedriger. „Gleichzeitig werden die Einkommen spürbar zunehmen“, erwartet das Ministerium. „Damit ist auch die Grundlage für eine dynamische Konsumnachfrage gelegt.“

          Die Herbstprojektionen der Bundesregierung bilden die Grundlage für die Schätzungen des Steueraufkommens. Bund, Länder, Gemeinden und Sozialversicherungen orientieren sich beim Aufstellen ihrer Haushalte an den erwarteten Eckwerten. Die Bundesregierung folgt mit ihren Prognosen weitgehend den Vorhersagen der führenden Institute in deren Herbstgutachten.

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