Regierung will Inflation neu vermessen
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Kräftig steigende Preise: Wohnungen in Deutschland wurden auf Jahressicht im Schnitt um 7,8 Prozent teurer. Bild: dpa
Die Inflationsrate ist negativ – auch weil die steigenden Hauspreise nicht berücksichtigt werden. Das könnte sich bald ändern.
Die Bundesregierung befeuert Bestrebungen in Europa, die Inflation künftig anders zu messen. Erstmals hat sich Deutschland offen dazu bekannt, die Initiative der Präsidentin der Europäischen Zentralbank, Christine Lagarde, zur Überprüfung der geldpolitischen Strategie positiv zu begleiten. Dabei geht es nicht zuletzt um die Frage, wie der „konsumtive Vorteil aus einer selbstgenutzten Immobilie“ erfasst und gemessen werden soll. Was nach Geldtheorie für Vorlesungen an Universitäten klingt, kann enorme praktische Auswirkungen haben, da die Inflation eine der wichtigsten wirtschaftlichen Kenngrößen ist. Unter anderem die Entscheidungen der Notenbanken werden von ihr beeinflusst.
Nun heißt es aus dem Wirtschaftsministerium: „Deutschland unterstützt die Initiative zur Einbeziehung des selbstgenutzten Wohneigentums in den für europäische Zwecke berechneten harmonisierten Verbraucherpreisindex, auch wenn eine europaweit einheitliche methodische Umsetzung eine sehr große Herausforderung wäre.“ Das antwortet Wirtschaftsstaatssekretär Ulrich Nußbaum dem FDP-Abgeordneten Gerald Ullrich. Er hatte die Regierung gefragt, ob sie eine neue Inflationsmethodik im Rahmen der deutschen Ratspräsidentschaft vorzubringen gedenkt.
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