Bundeskriminalamt : Höhere Schäden durch Wirtschaftskriminalität
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Die weltweite Wirtschaft ist anfällig für Kriminalität Bild: dpa
Weniger Straftaten, höhere Schäden: So lässt sich die Lage der Wirtschaftskriminalität in Deutschland zusammenfassen. Dabei bleiben viele Straftaten im Dunkeln.
Wirtschaftskriminelle haben im vergangenen Jahr in Deutschland einen Schaden von 3,82 Milliarden Euro verursacht. Das waren rund 2 Prozent mehr als ein Jahr zuvor, wie aus dem am Donnerstag in Wiesbaden veröffentlichten Lagebild des Bundeskriminalamtes hervorgeht. Bei den um 12 Prozent auf knapp 71.700 zurückgegangenen Straftaten konnten die Ermittler 31.459 Tatverdächtige identifizieren. Das waren rund 10 Prozent weniger als 2012.
Der registrierte Schaden der Wirtschaftsdelikte stellt nahezu die Hälfte des gesamten von Kriminellen verursachten Schadens in Deutschland dar. Doch viele finanzielle Folgen bleiben laut BKA im Dunkeln, weil zum Beispiel Wettbewerbsverzerrungen oder Ansehensverluste von Unternehmen nicht beziffert werden können. BKA-Präsident Jörg Ziercke beklagte das große Dunkelfeld. Wirtschaftsdelikte würden immer noch viel zu selten angezeigt.
Unter dem Begriff Wirtschaftskriminalität versammelt das BKA unterschiedliche Delikte wie Betrug über das Internet, Abrechnungsbetrügereien im Gesundheitswesen oder Anlagebetrug. Hier hat ein einzelnes Verfahren gegen das Schneeballsystem des Frankfurter Immobilien-Hauses S&K die Fallzahlen in die Höhe getrieben.