
Punktesystem : Starkes Signal für die Zuwanderung
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Deutschland braucht qualifizierte Zuwanderer. Bild: dpa
Die Debatte über die Flüchtlinge hat Deutschland im Griff. Ausgerechnet jetzt senden zwei SPD-Politiker mit ihrem neuen Punktesystem ein starkes Signal für mehr qualifizierte Zuwanderung. Richtig so!
Der Vorgang ist bemerkenswert: Während die Debatte über die Flüchtlingswelle und ihre Folgen Deutschland fest im Griff hat, wurde am Freitag in Stuttgart der Paradigmenwechsel in der Zuwanderungspolitik erprobt. Ausgerechnet zwei SPD-Politiker wagen den Einstieg in das urliberale Punktesystem zur gesteuerten Zuwanderung von Fachkräften aus EU-Drittstaaten.
Das für Baden-Württemberg gewählte Mischmodell speist sich aus den Erfahrungen klassischer Einwanderungsländer und ist auf der Höhe der Zeit: Bewerber müssen durch vielfältige Qualifizierungen ihre Integrationsfähigkeit nachweisen, und gleichzeitig spielt die Nachfrage hiesiger Unternehmen eine wichtige Rolle.
Für die meisten Flüchtlinge ist der Weg in den Arbeitsmarkt steinig
Damit ist auch die Frage nach der generellen Notwendigkeit eines Punktesystems beantwortet. Denn anders als bei der Zuwanderung aus humanitären Gründen fußt dieser Ansatz auf der Frage, wie Wachstum und Wohlstand in den kommenden Jahrzehnten gesichert und ausgebaut werden können, wenn die deutsche Bevölkerung rapide altern und schrumpfen wird.
Für die meisten Flüchtlinge wird der Weg in den deutschen Arbeitsmarkt lang und steinig. Deshalb ist das Stuttgarter Projekt das richtige Signal - gerade jetzt.