Prozess wegen Steuerhinterziehung : Uli Hoeneß und die großen Zahlen
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Hat in Deutschland und der Schweiz mit riesigen Summen spekuliert: Uli Hoeneß Bild: AFP
Die Summe ist offenbar noch höher als bislang bekannt: Die Anklage beziffert Uli Hoeneß Steuerschuld nach Medienrecherchen auf 3,5 Millionen Euro. Der nicht gemeldete Gewinn habe fast zehnmal so viel betragen.
Im Steuerprozess gegen FC-Bayern-Präsident Uli Hoeneß geht es laut Recherchen der „Süddeutschen Zeitung“ um höhere Summen als bislang angenommen. Die Staatsanwaltschaft beziffere den Steuerschaden in ihrer Anklage auf 3,5 Millionen Euro und nicht wie bislang angenommen auf höchstens 3,2 Millionen Euro, berichtet die „SZ“.
Bei Spekulationsgeschäften, die über ein geheimes Konto in der Schweiz abgewickelt worden und dem Fiskus nicht bekannt gewesen seien, habe Hoeneß zwischen 2003 und 2009 einen Gewinn von „weit über 30 Millionen Euro“ erzielt. Bei der Errechnung der Steuerschuld wurden dem Bericht zufolge Verlustvorträge von Hoeneß berücksichtigt, die er in der Schweiz und in Deutschland gemacht habe.
Legale Geschäfte brachten Verluste
Bei legalen Finanzgeschäften in Deutschland habe der Präsident des FC Bayern München im vergangenen Jahrzehnt Verluste von 119 Millionen Euro verbucht.
Hoeneß hatte Anfang des Jahres beim Finanzamt Selbstanzeige wegen Steuerhinterziehung erstattet. Weil die Selbstanzeige nicht vollständig gewesen sein soll, leitete die Staatsanwaltschaft München II Ermittlungen gegen Hoeneß ein. Der 62 Jahre alte Ex-Fußballer muss sich vom 10. März an vor Gericht verantworten. Für den Prozess sind vier Tage angesetzt.