„Es wurde genug geredet“
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Lange dabei: Die Intensivpflegekräfte Nadja Holz und Christian Scharf Bild: Frank Röth
An den Arbeitsbedingungen in der Pflege hat sich trotz aller Versprechen aus der Politik bislang nichts geändert. Pflegekräfte sagen: Mit der permanenten Überlastung muss jetzt endlich Schluss sein.
Wenn Nadja Holz und Christian Scharf von ihrer Arbeit erzählen, kommen sie regelrecht ins Schwärmen: darüber, wie viel Verantwortung sie als Intensivpflegekräfte tragen, wie abwechslungsreich ihr Job ist, wie groß das Spektrum an Patienten. Herzinfarkte, Schlaganfälle, Unfallopfer – mit solchen Fällen haben sie es auf der Intensivstation der Hochtaunus-Kliniken in Bad Homburg Tag für Tag zu tun. Beide haben 1997 zusammen die Ausbildung begonnen und sind jetzt schon seit 25 Jahren dabei. „Ich mache meinen Beruf immer noch genauso gerne wie am Anfang“, sagt Scharf.
Ein Satz, den man von Pflegekräften derzeit nicht allzu oft hört. Gerade viele Intensiv- und Krankenpflegekräfte sind nach mehr als zwei Jahren Corona-Pandemie schlicht erschöpft. Ein Teil von ihnen hat gekündigt oder die Arbeitszeit reduziert, wie Umfragen der Deutschen Krankenhausgesellschaft zeigen. Und auch in der öffentlichen Debatte stehen die schwierigen Arbeitsbedingungen in der Pflege, der Personalmangel und die permanente Überlastung im Fokus. Dabei machen, so wie Nadja Holz und Christian Scharf, viele Pflegekräfte in Deutschland ihre Arbeit grundsätzlich gerne. Das Problem ist nur, dass sie sie wegen des Personalmangels oft nicht so ausüben können, wie sie es für angemessen halten.
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