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Neues Gesetz im Kabinett : Die Pflegebeiträge wachsen zweistellig

Karl Lauterbach bringt sein Pflegegesetz ein. Bild: dpa

Karl Lauterbach spricht von einem „moderaten Anstieg“. Versicherte mit keinen oder wenigen Kindern zahlen jedoch mächtig drauf.

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          Viele Arbeitnehmer und Unternehmen müssen sich im Sommer auf höhere Beiträge zur Pflegeversicherung einstellen. Das sieht eine Gesetzesvorlage von Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) vor, die an diesem Mittwoch ins Bundeskabinett gehen soll. Dagegen laufen die Arbeitgeber Sturm, weil sie einen stark steigenden Aufwand befürchten. Dem PUEG genannten Entwurf zufolge, der der F.A.Z. vorliegt, steigen die Pflegeabgaben der Betriebe zum 1. Juli von 1,525 Prozent auf 1,7 Prozent des Bruttolohns bis zur Bemessungsgrenze. Obgleich Lauterbachs Vorschlag die Erhöhungen „moderat“ nennt, ist das ein Anstieg um 12 Prozent. Für die Mitarbeiter werden die Beiträge je nach Kinderzahl gestaffelt: Für Personen mit einem Kind steigt die Belastung genauso stark wie für die Betriebe. Bei zwei Kindern sind künftig 1,55 Prozent fällig, 4,8 Prozent mehr als bisher.

          Christian Geinitz
          Wirtschaftskorrespondent in Berlin

          Die höchste Belastung steht Kinderlosen bevor, die bisher schon 1,875 Prozent zahlten, 0,3 Punkte mehr als Eltern. Künftig werden diese 17 Millionen Versicherten mit 2,3 Prozent zur Kasse gebeten. Das sind fast 23 Prozent mehr als derzeit. Entlastungen stellen sich für die Versicherten erst mit mehr als zwei Kindern ein: um 8,2 Prozent bei drei Kindern auf einen Arbeitnehmeranteil von dann 1,4 Prozent; um 18 Prozent auf 1,25 Prozent bei vier Kindern.

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