Wird der Ökostrom-Ausbau geopfert?
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Kommen sie unter die Räder? Windkraftanlagen in Niedersachsen Bild: dpa
Die EU will Strompreisgewinne abschöpfen. Das könnte den Fortschritt bei den erneuerbaren Energien ausbremsen. Die Reaktionen auf den Vorschlag fallen gemischt aus.
Die Erzeuger erneuerbarer Energien befürchten, dass Eingriffe in den europäischen Strommarkt den Ausbau der Technik bremsen könnten. Die von Brüssel erwogenen Anstrengungen zur Dämpfung der Energiekosten seien zwar wichtig, sagten Branchenvertreter am Freitag. Sie müssten aber so erfolgen, „dass sie die vorrangige und alternativlose Zielsetzung keinesfalls konterkarieren, den Ausbau der Erneuerbaren massiv zu beschleunigen“, so der Chef des Bundesverbands Solarwirtschaft, Carsten Körnig, gegenüber der F.A.Z. „Nur wenn die Branche Zugang zu ausreichend Kapital hat, wird sie die ambitionierten Ausbauziele erreichen und die erforderlichen Investitionen tätigen.“
Je schneller der Ausbau der günstigen Ökostromproduktion gelinge, desto schneller würden auch „preistreibende Versorgungsengpässe überwunden“. Vielen mittelständischen Anbietern fehlten aber die Mittel: „Kurzfristige Eingriffe in den Energiemarkt sollten in dieser Frage deshalb auf das notwendige Minimum beschränkt werden.“ Körnig reagierte auf ein Diskussionspapier der EU-Kommission zur Bekämpfung ausufernder Energiepreise. Die Pläne sehen vor, die Überschüsse von Kernkraft- und Ökostromerzeugern abzuschöpfen und an die Verbraucher weiterzugeben, etwa als Einkommenshilfen für überforderte Haushalte.
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