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„Operation Warp Speed“ : Amerikas gefährliche Abkürzung zum Impfstoff

Welche Risiken birgt die Impfung gegen Covid-19? Bild: AFP

Die ganze Welt ist auf der Suche nach einem Impfstoff. Doch soll man sich schnellstmöglich impfen lassen? Oder lieber erst in ein paar Jahren? Amerika diskutiert ganz offen.

          5 Min.

          Die amerikanische Regierung ist von der Sorge getrieben, dass der Impfstoff gegen Covid-19 nicht schnell genug kommt. Mit der einzigartigen „Operation Warp Speed“, für die der Kongress mehr als zehn Milliarden Dollar gibt, versucht sie, die Entwicklung eines Impfstoffes dramatisch zu beschleunigen. Die Sehnsucht des Präsidenten Donald Trump, noch vor der Wahl am 3. November eine gute Nachricht aus der Impfstoffentwicklung zu vermelden, ist riesig. Trump ist nicht allein. Ökonomen rechnen vor, was ein Tag Pandemie die Vereinigten Staaten kostet, nicht nur wirtschaftliche Einbußen zählen. Im Durchschnitt der vergangenen Wochen starben jeden Tag 1.000 Menschen an der Viruskrankheit.

          Winand von Petersdorff-Campen
          Wirtschaftskorrespondent in Washington.

          Das von Trump forcierte Ziel, den Impfstoff noch dieses Jahr zu entwickeln, zu testen und zu produzieren, um im Januar mit Massenimpfungen zu beginnen, ist ambitioniert. Das ist sogar eine Untertreibung, gemessen an historischen Beispielen. Zwischen der Entdeckung eines Krankheitserregers und der Bereitstellung eines geeigneten Impfstoffes liegen gewöhnlich Dekaden. Für die Asiengrippe H5N1 betrug die Spanne zehn Jahre. Das war Rekord. Für Havrix, den Impfstoff gegen Hepatitis A, brauchte es 53 Jahre, berichten die Finanzanalysten von SVB Leerink.

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