Online-Werbung : Medienholding SWMH steigt bei MeinProspekt ein
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Druckbögen für Offline-Werbung Bild: Rainer Wohlfahrt
Nach Informationen der F.A.Z. hat der Stuttgarter Medienkonzern einen Minderheitsanteil an dem Internet-Sammeldienst für Werbeprospekte erworben. Die Beteiligung ist ein Angriff auf die Konkurrenz.
Die Südwestdeutsche Medienholding (SWMH) steigt bei MeinProspekt ein, einem Internet-Sammeldienst für Werbeprospekte. Das wollen die Unternehmen an diesem Montag bekannt geben. Die SWMH-Gruppe („Süddeutsche Zeitung“, „Stuttgarter Zeitung“) zahlt für einen Minderheitsanteil eine mittlere sechsstellige Summe und greift damit Axel Springer und dessen Mehrheitsbeteiligung Kaufda an. Für geschätzte 30 Millionen Euro hatte der Verlag im März fast drei Viertel des Marktführers für Online-Prospekte erworben (F.A.Z. vom 3. März). Deren Gegenspieler SWMH und MeinProspekt wollen ein Kooperationsmodell schaffen, an dem sich möglichst viele Verlage beteiligen.
„Wir hatten von Anfang an das Ziel, eine Branchenlösung zu entwickeln“, sagt Richard Rebmann, Geschäftsführer der Verlagsgruppe, die zu den größten Zeitungshäusern Deutschlands zählt. „Ein Kooperationsmodell, das prinzipiell allen Verlagen in Deutschland offen steht und mit dem das Thema ,Digitale Prospekte‘ in das Angebotsportfolio der Verlage gut integriert werden kann.“
Kaufda und MeinProspekt zeigen auf Internetseiten und in Anwendungen für Smartphones und Tabletcomputern die Werbeprospekte, die klassischerweise den Tageszeitungen beiliegen. Nach Städten sortiert lassen sich online die Angebote der Supermärkte oder Elektronikhändler wie Aldi, Rewe, Media Markt und Karstadt durchsehen. Die Verleger wollen sich diesen digitalen Markt nicht entgehen lassen.
Das Onlinegeschäft mit Prospekten wächst stark: Im September haben die Nutzer 50 Millionen Prospektseiten im MeinProspekt-Netzwerk durchgeblättert - doppelt so viel wie im Mai. Ihre Anwendung für das iPhone von Apple wurde seit 2009 rund 3 Millionen Mal heruntergeladen. Kaufda erreicht nach eigenen Angaben zusammen mit Partnerseiten wie T-Online 12 Millionen Besucher im Monat. Für Ali Uluileri, Geschäftsführer von MeinProspekt, ergänzen sich Printreichweiten der Verlage und digitale Reichweiten von MeinProspekt. „Den überwiegenden Teil der Endverbraucher kann man nach wie vor mit traditionell gedruckten Prospekten hervorragend erreichen“, sagt er. „Dort wo das nicht mehr klappt, ergänzen wir mit digitalen Prospekten.“