Streit um „Ramschpreise“ : Özdemir lässt Verbot von Lebensmittelverkauf unter Produktionskosten prüfen
- Aktualisiert am
Landwirtschaftsminister Cem Özdemir prüft Schritte gegen den Verkauf von Lebensmitteln unterhalb des Produktionspreises in Supermärkten. Bild: Reuters
Für seine Äußerung zu „Ramschpreisen“ hat Landwirtschaftsminister Özdemir viel Kritik erhalten. Jetzt plant er Einschränkungen für Supermärkte.
Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir prüft, den Verkauf von Lebensmitteln zu einem Preis unterhalb der Herstellungskosten zu untersagen. „Die großen Player dürfen nicht mehr länger die Preise diktieren und Margen optimieren“, sagte der Grünen-Politiker dem Redaktionsnetzwerk Deutschland.
Für alle in der Lebensmittelkette brauche es faire Bedingungen. „Wir wollen dafür unter anderem die kartellrechtliche Missbrauchsaufsicht und die Fusionskontrolle im Bundeskartellamt stärken, weiter gegen unlautere Handelspraktiken vorgehen und prüfen, ob der Verkauf von Lebensmitteln unter Produktionskosten unterbunden werden kann.“
Fleisch soll nicht zum Luxusgut werden
Özdemir wehrte sich zudem gegen Kritik, sein jüngstes Plädoyer gegen „Ramschpreise“ etwa für Fleisch sei unsozial. „Jeder soll sich weiterhin Fleisch leisten können. Es soll kein Luxusgut werden.“ Es sei aber unredlich, zu versuchen, bei dem Thema bestimmte Gruppen gegeneinander auszuspielen.
Özdemir hatte vor einigen Tagen erklärt, es dürfe keine Ramschpreise für Lebensmittel mehr geben. Sie trieben Bauernhöfe in den Ruin, verhinderten mehr Tierwohl, beförderten das Artensterben und belasteten das Klima. Lebensmittel dürften kein Luxusgut werden, ihr Preis müsse „die ökologische Wahrheit“ aber stärker ausdrücken.