„Wir Reeder werden durch das Öl-Embargo reicher“
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Ein Öltanker vor der griechischen Küste Bild: Picture Alliance
Griechenland hat die weltgrößte Tankerflotte und die griechischen Reeder transportierten viel russisches Öl. Werden sie die neuen Bestimmungen einhalten?
Die griechischen Reeder erwarten durch das Embargo und den Preisdeckel für russisches Öl deutliche Gewinnsteigerungen. „Das Embargo wird einen positiven Effekt haben: Wir Reeder werden reicher werden. Die Transportkosten, die schon jetzt in die Höhe schießen, werden noch schneller steigen“, sagte der griechische Reeder Nicolas Vernicos in einem Interview mit der französischen Tageszeitung „Libération“. Die griechischen Reeder sind eine äußerst verschwiegene Branche; Äußerungen wie jene von Vernicos, dem Chef und Haupteigentümer von Vernicos Maritime Group of Companies, der auch gleichzeitig Präsident der Internationalen Handelskammer in Griechenland ist, sind selten.
Wenn die neuen Maßnahmen wirken sollen, müssen die griechischen Reeder mitziehen, den mit mehr als 5500 Schiffen stellen sie die größte Tankerflotte der Welt. Seit Beginn des Krieges haben sie den Transport von russischem Öl stark ausgeweitet, zumal etliche Konkurrenten die Finger davon ließen. Im November waren mehr als die Hälfte der 172 Tanker, die von fünf russischen Häfen für den Ölexport ablegten, griechischer Herkunft, wie aus der Datenbank Llyod’s List Intelligence hervorgeht. Am Montag, 5. Dezember, ist das EU-Embargo gegen Importe von russischem Öl in Kraft getreten. Kein Rohöl aus Russland darf nun mehr auf dem Seeweg nach Europa eingeführt werden, in zwei Monaten folgt der Importstopp auf Öl-Produkte wie Diesel und Benzin.
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