https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/oekonomen-warnen-vor-dauerhafter-inflation-17878713.html

Europäische Wirtschaftsberater : Ökonomen warnen vor dauerhafter Inflation

  • Aktualisiert am

Die Lagerung von Äpfeln bis ins Frühjahr hinein benötigt viel Energie. Auch hier steigen die Preise. Bild: dpa

Ob ETH Zürich, Ifo-Institut oder Princeton-University: Viele beratende Wirtschaftsforscher warnen davor, die Inflation zu unterschätzen und als vorübergehend zu beschreiben. Nun komme es auf die Geldpolitik an.

          1 Min.

          Die im Beratungsgremium EEAG zusammengeschlossenen Wirtschaftsforscher haben rasche und entschlossene Schritte gegen die Inflation gefordert. Die Pandemie und der Krieg in der Ukraine hätten Energie und viele Güter verknappt. „Es droht ein Szenario der Stagflation“, sagte der Konjunkturforscher Jan-Egbert Sturm von der ETH Zürich am Dienstag.

          Deshalb müsse sich die Politik stärker darauf konzentrieren, Staatsverschuldung zu begrenzen und Inflation zu bekämpfen. Von Stagflation spricht man, wenn eine Wirtschaftskrise und eine hohe Inflation zusammenkommen. Ifo-Präsident Clemens Fuest sagte: „Politik und Öffentlichkeit haben sich daran gewöhnt, ökonomische Probleme mit expansiver Geldpolitik und immer höheren Staatsschulden anzugehen.“

          Steigende Energie- und Nahrungsmittelpreise treiben Inflationsraten nach oben

          Harold James von der Princeton University warnte: „Es ist riskant, darauf zu setzen, dass es sich nur um einen einmaligen und vorübergehenden Preisanstieg handelt.“ Denn steigende Inflation verfestige sich, wenn sich Preiserwartungen anpassten und Tarifparteien die höhere Geldentwertung einpreisten.

          Derzeit treiben steigende Energie- und Nahrungsmittelpreise die Inflationsraten in die Höhe. Die EZB stehe unter Druck, im Interesse einiger Mitgliedsländer die Zinssätze unter Kontrolle zu halten. Aber dies könne im Widerspruch mit dem Ziel der Preisstabilität stehen, heißt es in dem Bericht der European Economic Advisory Group (EEAG).

          Da große Ausgaben für Klimaschutz und Digitalisierung anstünden und Rüstungsetats erhöht würden, sei das eine große Herausforderung, sagte Cecilia García-Peñalosa, Professorin an der Aix-Marseille School of Economics.

          Weitere Themen

          Topmeldungen

          Donald Trump bei einer Wrestlingveranstaltung im März 2023 in Oklahoma.

          Mögliche Anklage : Trump wird der falsche Prozess gemacht

          Trump hat Schlimmeres getan, als einer Pornodarstellerin Schweigegeld zu zahlen. Würde er nach einer Anklage freigesprochen, so schadete das wichtigeren Verfahren.

          Abnehmen am Bodensee : Hier fasten die Superreichen

          Scheichs und Adlige, Manager und Politiker, selbst Hollywoodstars: Die Fastenklinik Buchinger Wilhelmi am Bodensee ist eine Pilgerstätte der Reichen und Superreichen. Es ist eine merkwürdig heile Welt.
          Polarisiert, sogar in anderen Parteien als ihrer eigenen: Sahra Wagenknecht

          Linke 2.0 : Warum Wagenknecht zögert, eine neue Partei zu gründen

          Ihre Gegner sagen, Sahra Wagenknecht fehle das Talent zum Organisieren. Außerdem sei sie nicht belastbar genug. Wagenknechts Umfeld sorgt sich vor rechten Mitläufern. Oder gibt es noch einen anderen Grund?

          Newsletter

          Immer auf dem Laufenden Sie haben Post! Die wichtigsten Nachrichten direkt in Ihre Mailbox. Sie können bis zu 5 Newsletter gleichzeitig auswählen Es ist ein Fehler aufgetreten. Bitte versuchen Sie es erneut.
          Vielen Dank für Ihr Interesse an den F.A.Z.-Newslettern. Sie erhalten in wenigen Minuten eine E-Mail, um Ihre Newsletterbestellung zu bestätigen.