Schicksalswahl auf der grünen Insel
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Sie meinen es ernst: Frauen in Waffenröcken und mit Gewehren demonstrierten kürzlich gemeinsam mit der Sinn-Féin-Chefin in Belfast. Bild: AFP
Die Folgen des Brexit und die steigenden Preise haben das Land noch mehr gespalten: Zum ersten Mal liegt die nationalistische Sinn-Féin-Partei in den Umfragen vorn. Die Folgen eines Sieges wären weitreichend.
Wenigstens auf eines können sich die zerstrittenen Parteien in Nordirland einigen: „Die kommende Wahl ist die wichtigste in einer ganzen Generation“, ruft Michelle O’Neill, Vizechefin der irisch-nationalistischen Partei Sinn Féin (SF), zum Kampagnenstart im Hotel Europa in Belfast. Ihr Hauptgegner sieht das genauso: „Die wichtigste Wahl seit einer Generation“, beschwört Sir Jeffrey Donaldson, Chef der konservativen Democratic Unionist Party (DUP), seine Zuhörer bei einem der vielen kleinen Proteste gegen das Nordirland-Protokoll zum Brexit.
Die Parlamentswahl am 5. Mai, nächsten Donnerstag, dürfte eine Zäsur bringen. Laut Umfragen wird Sinn Féin mit 26 Prozent erstmals stärkste Kraft im Parlament, dem Stormont. Von einem „seismischen Ereignis“, also einem Erdbeben der nordirischen Politik, spricht Jon Tonge, Politikprofessor und Irlandexperte an der Universität Liverpool. Sinn-Féin-Anführerin O’Neill, die die Trennung zwischen Nordirland und Irland aufheben möchte, könnte nächste First Minister werden.
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