Nach siebenmonatiger Sperre : Nigeria will Twitter wieder zulassen
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Auch er darf wieder twittern: Nigerias Präsident Muhammadu Buhari Bild: dpa
Seit Juni vergangenen Jahres war Twitter in Nigeria nach einer Anweisung von Präsident Buhari nicht mehr erreichbar. Jetzt kehrt der Kurznachrichtendienst zurück und will ein Büro in der ehemaligen Hauptstadt Lagos eröffnen.
Afrikas bevölkerungsreichster Staat Nigeria will den Kurznachrichtendienst Twitter nach einer siebenmonatigen Sperre wieder zulassen. Dies kündigte ein Regierungsbeamter am Mittwochabend in der ehemaligen Hauptstadt Lagos an. Nach Gesprächen mit dem US-Konzern habe man sich darauf geeinigt, dass Twitter in Nigeria ein Büro eröffnen werde, hieß es. Weitere Details über die Vereinbarungen wurden zunächst nicht bekannt. Die Sperre soll bereits um Mitternacht aufgehoben werden.
Präsident Muhammadu Buhari hatte am 5. Juni Anweisung gegeben, in dem westafrikanischen Land mit rund 200 Millionen Einwohnern den Dienst abzustellen. Zuvor hatte Twitter eine kontroverse Nachricht des Präsidenten über den nigerianischen Bürgerkrieg gelöscht und das Konto des Staatschefs für zwölf Stunden lahmgelegt. Die Regierung nannte damals keinen konkreten Grund für die Sperre. Sie verwies jedoch darauf, dass die Plattform immer wieder für Aktivitäten genutzt werde, die instande seien, Nigerias Existenz zu untergraben.
Seitdem gab es immer wieder Gespräche zwischen Twitter und der Regierung. Buhari hatte bereits im Oktober eine Aufhebung der Sperre versprochen – jedoch ohne konkrete Folgen. In Nigeria ist Twitter sehr beliebt. Junge Nigerianer nutzten die Plattform 2019, um Proteste gegen Polizeigewalt zu organisieren.