Neue Milliardenspritze für EDF
- Aktualisiert am
Kühltürme der EDF in Dampierre-en-Burly Bild: Reuters
Macron-Regierung hilft staatlichem Energiekonzern
niza. Paris ⋅ Der französische Staat eilt EDF abermals zu Hilfe. Am Freitag teilte das Finanz- und Wirtschaftsministerium von Bruno Le Maire mit, sich mit 2,1 Milliarden Euro an einer Rekapitalisierung des angeschlagenen Energiekonzerns zu beteiligen. Der Staat hält an dem Unternehmen rund 84 Prozent der Anteile. EDF taxiert den Finanzbedarf insgesamt auf 2,5 Milliarden Euro, weitere 400 Millionen Euro müssen also von den übrigen Anteilseignern aufgebracht werden. Der 2004 teilprivatisierte Konzern wurde zuletzt vor fünf Jahren mit einer Rekapitalisierung bedacht, damals flossen 4 Milliarden Euro.
Die EDF-Finanzen gelten seit Wochen als angespannt. Die neuerliche Rekapitalisierung bahnte sich deshalb an. Das liegt zum einen an technischen Problemen in den französischen Atomreaktoren, die der Energiekonzern allesamt betreibt. Da eine Reihe von Kraftwerken heruntergefahren werden musste, musste EDF seine Produktionsprognose für dieses und kommendes Jahr deutlich senken. Er wird in der Folge also weniger Strom verkaufen können. Zum anderen hat die französische Regierung EDF dafür eingespannt, den Strompreisanstieg für Verbraucher zu bremsen. So war EDF im Januar angewiesen worden, noch größere Mengen an Atomstrom an Wettbewerber zu einem staatlich regulierten Preis unter den aktuellen Preisen im Großhandel zu verkaufen. Die daraus resultierenden Kosten für EDF betragen rund 8 Milliarden Euro.
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