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Telekommunikation : Wimax-Frequenzen bringen 56 Millionen Euro

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Matthias Kurth muß sich mit weniger als erhofft zufriedengeben

Matthias Kurth muß sich mit weniger als erhofft zufriedengeben Bild:

Bei der Vergabe der Wimax-Frequenzen für schnellen drahtlosen Internetzugang haben fünf Unternehmen Lizenzen für insgesamt 56 Millionen Euro ersteigert. Die Bundesnetzagentur hatte mit mehr gerechnet.

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          Die flächendeckende Versorgung Deutschlands mit schnellen Breitbandanschlüssen ist einen großen Schritt vorangekommen. Bei der Versteigerung der sogenannten Wimax-Frequenzen für schnellen drahtlosen Internetzugang sind am Freitag in Mainz insgesamt fünf Unternehmen zum Zuge gekommen.

          „Der intermodale Wettbewerb zum DSL-Markt wird eröffnet“, sagte der Präsident der Bundesnetzagentur, Matthias Kurth. Nach einem mehrtägigen Bietergefecht erhielten die luxemburgische Clearwire Europe sowie die deutschen Firmen Deutsche Breitband Dienste (DBD) und Inquam Broadband jeweils Frequenzen für die gesamte Bundesrepublik. Regionale Frequenzen in Nieder- und Oberbayern sowie der Oberpfalz ersteigerten die italienische MGM Productions sowie das deutsche Unternehmen Televersa. Insgesamt kommen durch die Auktion insgesamt 56 Millionen Euro in die Kasse des Bundes. Die Lizenzen berechtigen die Unternehmen bis zum Jahr 2020 zum Aufbau und zum Betrieb von Funknetzen.

          Erlös geringer als erwartet

          „Mit drei bundesweiten neuen Anbietern von funkgestützten Breitbanddiensten wird diese Versorgung in der Fläche Deutschlands deutlich verbessert werden“, betonte der Präsident der Netzagentur: „Die Chance, jetzt Kunden insbesondere in den Regionen zu gewinnen, die keine Festnetzbreitbandversorgung haben, sollten die erfolgreichen Bieter rasch nutzen.“

          Kurth appellierte an Städte und Landkreise ohne DSL-Anschluß, die neuen Anbieter bei der Standortsuche für Antennen zu unterstützen. Der Erlös der Auktion bleibt mit 56 Millionen Euro deutlich hinter den Erwartungen zurück. Das Mindestgebot für alle 112 Frequenzpakete in 28 deutschen Regionen hatte bei knapp 60 Millionen Euro gelegen. Allerdings hatten die ursprünglich sechs an der Versteigerung beteiligten Unternehmen für 25 Frequenzpakete gar keine Gebote abgegeben.

          Telekom und Arcor bevorzugen DSL und UMTS

          Besonders begehrt waren die vier Frequenzpakete für die Region Oberbayern, zu der auch München zählt. Hier wollten alle fünf Unternehmen je ein Frequenzpaket ersteigern. Beim Frequenzpaket D konnte sich am Freitag schließlich MGM mit einem Höchstgebot von 1,2 Millionen Euro gegen Televersa durchsetzen.

          Anfänglich hatten 102 Unternehmen Interesse bekundet, für die Auktion bewarben sich jedoch nur noch sechs. Wie Marktführer Deutsche Telekom hatte auch Konkurrent Arcor seinen Verzicht auf Wimax erklärt. Beide setzen stattdessen auf den Ausbau des leitungsgebundenen DSL-Netzes oder den Mobilfunkstandard UMTS.

          Wimax (Worldwide Interoperability for Microwave Access) ermöglicht die schnelle Übertragung von Daten und wird vor allem in ländlichen Regionen eingesetzt, in denen der Bau eines DSL-Netzes unwirtschaftlich wäre. Nach Einschätzung von Experten lohnt sich der Aufbau eines Wimax-Netzes vor allem in Ländern ohne Festnetz- Infrastruktur. In Deutschland eignet sich Wimax nur im Nischenbereich.

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