Intelligente Mobilität : Amerika will das vernetzte Auto schnell etablieren
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Das „elektronische Bremslicht“ warnt Autofahrer vor bremsenden Fahrzeugen. Bild: obs
Es klingt nach Science Fiction, ist aber schon ziemlich real: Autos, die sich Geschwindigkeit, Unfälle und Glatteis mitteilen. Amerikas Regierung prescht vor - andere werden folgen.
Vernetzte Welt: Die amerikanische Regierung will schneller Autos auf die Straßen bringen, die miteinander kommunizieren. Das amerikanische Transportministerium kündigte erste Schritte an, um die Technik zu verbreiten. Die Fahrzeuge sollen sich beispielsweise gegenseitig mitteilen, wie schnell sie fahren und wo sie gerade sind. Konkrete Zeitvorgaben oder Absatzziele nannte das Ministerium hingegen nicht.
Die Unterstützung durch die Behörden im riesigen amerikanischen Automarkt könnte der Technologie dennoch einen entscheidenden Schub geben. Auch in Europa laufen Tests für miteinander vernetzte Autos. Sie sollen sich etwa warnen vor Glatteis oder Unfällen.
Auch Europa ist schon weit
Die amerikanische Verkehrsbehörde NHTSA betonte, zum aktuellen Stand solle es nur um Warnungen an die Fahrer gehen, aber nicht darum, das automatischer Systeme wie Lenk- oder Brems-Assistenten selbst eingreifen. Zugleich werde aber auch erwogen, solche Systeme mit aktiven Sicherheitstechnologien auf Basis von Sensoren zu verknüpfen.
Die Technologie, um die es geht, basiert vor allem darauf: Fahrzeugen tauschen Informationen über Funk oder W-Lan aus. Sie ist weitgehend ausgereift und wurde in größeren Feldversuchen erprobt. Die Vereinigten Staaten testeten sie seit August 2012 mit 3000 Fahrzeugen im Bundesstaat Michigan.
In Europa fuhren in einem ebenfalls im Jahr 2012 gestarteten Projekt 120 vernetzte Autos rund 1,6 Millionen Kilometer. Daran beteiligt waren die Autohersteller Audi, BMW, Daimler, Ford, Opel und Volkswagen. Nach Schätzung von Branchenexperten reichen etwa zehn Prozent vernetzte Fahrzeuge auf der Straße aus, um schon einen Effekt zu spüren.
Die amerikanischen Verkehrsbehörde betonte, dass innerhalb des nun avisierten Systems grundsätzlich keine persönlichen Daten und Informationen über den Fahrtweg ausgetauscht oder aufgezeichnet werden sollen. Nur im Falle von Sicherheitsproblemen solle es möglich sein, ein Fahrzeug zu identifizieren.
Die Technik sei auf mehreren Ebenen gegen Hacker-Angriffe geschützt. Die Behörden hoffen, durch die Vernetzung von Autos die Zahl der Unfälle deutlich senken zu können.