„Ich lasse mir ungerne das Denken abnehmen“
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„Ich organisiere mein Leben einfach nur ein bisschen anders als die meisten Leute.“ Bild: Holde Schneider/Bearbeitung F.A.Z.
Jörn Berker lebt wie im Jahr 2003: ohne Facebook, Whatsapp und iPhone. Das findet er auch noch gut.
Ein klassischer Aussteiger bin ich nicht. Eigentlich bin ich nie richtig eingestiegen in die digitalen Medien. Ganz früher hatte ich mal Konten in den sozialen Netzwerken StudiVZ und Facebook. Das war während meines Erasmus-Semesters in Lille (Frankreich) vor zehn Jahren. Ich dachte, dass hierüber alle Erasmus-Aktivitäten geplant werden. Aber wir haben dann doch eher telefoniert, und ich habe mich ziemlich schnell wieder abgemeldet. Danach war ich nie wieder in einem sozialen Netzwerk Mitglied. Heute habe ich zu keinem von den Erasmus-Leuten mehr Kontakt, aber das liegt wohl eher an mir selbst als an der Technik.
Ein Handy habe ich schon, aber kein Smartphone. Vor sechs Jahren habe ich es mir gekauft, ein Samsung B 2100, das ist so ein robustes Outdoor-Teil. Irgendwann haben um mich herum alle meine Freunde Smartphones gekauft. Aber ich habe nie die Notwendigkeit dafür gesehen. Auch wenn die Gummierung inzwischen schon stark abgeblättert ist – warum sollte ich es wegschmeißen, wenn es immer noch funktioniert? Für mich spielen auch ökologische Gründe eine große Rolle. Mein altes Handy könnte ja niemand wiederverwerten. Mir hat sich einfach noch nicht erschlossen, dass ein Smartphone so wichtig sein soll, dass ich es mir anschaffen müsste. Mein Leben funktioniert auch ohne sehr gut. Ich organisiere mein Leben einfach nur ein bisschen anders als die meisten Leute.
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