1&1 soll sich sputen
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Einer von vielen: ein Mobilfunkmast in Niedersachsen Bild: dpa
Der scheidende Netzagenturpräsident über das neue Handynetz und die Internet-Mindestversorgung
bü. Bonn ⋅ Die Bundesnetzagentur drängt das Mobilfunkunternehmen 1&1 beim geplanten Bau eines eigenen Handynetzes zur Eile. „Wir erwarten klipp und klar, dass 1&1 pünktlich und verlässlich seine Hausaufgaben macht“, sagte Netzagenturpräsident Jochen Homann der F.A.Z. Die Tochtergesellschaft des Internetkonzerns United Internet bedient ihre knapp elf Millionen Kunden bisher auf angemieteten Netzkapazitäten des O2-Anbieters Telefónica Deutschland. Bei der Auktion 2019 hatte sie zum ersten Mal Funkfrequenzen erworben und dafür mehr als eine Milliarde Euro bezahlt. Doch Investitionen in eigene Standorte und Sendetechnik lassen bisher auf sich warten. „Deshalb pochen wir darauf, dass 1&1 seinen Vertrieb für Angebote auf fremden Netzen schon Ende des kommenden Jahres einstellt“, sagte Homann. Und spätestens 2025 dürften nur noch Kunden auf dem eigenen Netz bedient werden. Das Unternehmen müsse sich entscheiden. „Als Netzbetreiber kann es nicht gleichzeitig Leistungen auf der Infrastruktur von Wettbewerbern anbieten.“
In der Diskussion über eine mögliche Verlängerung des 2025 auslaufenden Funkspektrums sicherte Homann 1&1 zu, dass der neue Netzbetreiber einen „chancenwahrenden Zugang zu Frequenzen“ haben müsse. Dabei geht es vor allem um besonders weit tragende sogenannte Flächenfrequenzen im Bereich um 800 Megahertz. Die Rechte liegen bei Deutscher Telekom, Vodafone und O2. 1&1 hat nur über einen Roamingvertrag mit O2 Zugriff auf das begehrte Funkband. Dieser Vertrag sei zu berücksichtigen, sagte Homann.
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