Nicht jeder Umweltschützer versteht die Demokratie
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Ausgelassene Stimmung bei den bayerischen Grünen am Tag der Europawahl Bild: dpa
Sind Umweltschützer die besseren Demokraten? Wer die Welt retten will, muss sich auf Kompromisse einlassen. Das haben nicht alle verstanden.
Kipppunkte gibt es in der Gesellschaft wie in der Natur. Wenn die Durchschnittstemperatur auf der Erde im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter um mehr als 1,5 Grad steigt, sagen viele Klimaforscher, dann könnte eine Dynamik entstehen, die nicht mehr zu stoppen ist. Wenn in sozialen Systemen ein bislang stabiles System gründlich aus dem Gleichgewicht gerät, dann kommen die Dinge unter Umständen so sehr ins Rutschen, dass sie niemand mehr aufhalten kann. Nichts ist dann mehr wie zuvor.
Bislang dachte man, die beiden Systemlogiken hätten nicht viel miteinander zu tun bis auf den gemeinsamen Begriff des Kipppunkts. In den vergangenen zwei Wochen ließ sich beobachten, wie die Warnung vor dem Umschlag in der Natur einen Wettersturz in der Politik bewirkte. Und wie das alles womöglich auf einem gründlichen Missverständnis darüber beruhte, was der Ruf nach ökologischem Wirtschaften in der Demokratie eigentlich bedeutet.
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