Die Kläranlage von Mörfelden-Walldorf Bild: Frank Röth
Wenn der Staat baut, gibt es für die Kosten keine Grenzen? Von wegen. Eine Stadt in Hessen zeigt, dass es auch anders geht.
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Ob die Schaltschränke in einer Kläranlage grau lackiert sind oder blau, dürften viele für einerlei halten, die sich noch nie eingehend mit Schaltschränken beschäftigt haben. Welch ein Irrtum! Karsten Groß, der für die Finanzen von Mörfelden-Walldorf im hessischen Ried zuständige Stadtrat, hat nachgerechnet. Denn er muss derzeit jede Menge Schaltschränke besorgen. Die Stadtwerke von Mörfelden sanieren gerade ihre Kläranlage. Insgesamt handelt es sich auf absehbare Zeit um die mit Abstand größte Einzelinvestition der Kommune. Rund 50 Millionen Euro sind dafür veranschlagt, eine enorme Summe für eine Stadt mit 35.000 Einwohnern. Die Elektroinstallation gehört als Unterkapitel dazu. Mit blauen Schaltschränken, wie sie in den Plänen zunächst vorgesehen waren, würde die Angelegenheit noch teurer.
Rund 70.000 Euro hätte die Sonderlackierung gekostet. Blau passt nicht nur gut zum Wasser, um das es in einer Kläranlage geht. Es ist die Markenfarbe der Stadt. Karsten Groß hat trotzdem nicht lange gebraucht, um zu der Überzeugung zu kommen: Wenn es so viel günstiger ist, tut Standardgrau es auch.
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