„Das Wohnzimmer ist eigentlich tot“
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Andreas Hettich, geschäftsführender Gesellschafter des Möbelbeschlagherstellers Hettich Bild: Daniel Pilar
Der ostwestfälische Möbelbeschlaghersteller Hettich lebt vom Hang zum Stauen und Aufbewahren. Zwar ist die Schrankwand passé – Küchen aber gleichen das locker aus. Aber: Wie viele Küchen sollte man sich im Leben kaufen?
Hotelzimmer sind für ihn frustrierend. „Meistens kommen die Möbelbeschläge in Hotels von dem Lieferanten, der auch für die Fenster und Türen zuständig ist“, sagt Andreas Hettich, geschäftsführender Gesellschafter des gleichnamigen Möbelbeschlagherstellers aus dem ostwestfälischen Kirchlengern nahe Herford. Und dennoch: Sein erster Blick auf Reisen geht in den Schrank oder die Schublade und damit auf Scharniere und Auszüge – quasi eine Berufskrankheit, sagt er.
Insgesamt hat sich die Branche in den vergangenen Jahrzehnten stark verändert. Was früher die Schrankwand Eiche rustikal im Wohnzimmer war, ist heute die professionelle Küche. „Das Wohnzimmer ist ja eigentlich tot“, sagt Hettich über die deutlich zierlicheren Möbel. Das seien allerdings globale Trends. Bücher, HiFi-Anlage und Brettspiele – mit zunehmender Digitalisierung müssen diese Dinge nicht mehr verstaut werden. „Und wir leben ja davon, dass Menschen Sachen aufbewahren“, sagt er über die mehr als 20.000 Produkte aus Scharnieren und Schubkästenauszügen, die Hettich im Katalog zählt.
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