
Rentenpolitik : Boomerlücken
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Senioren blicken von der Seebrücke in Binz auf den Strand. Bild: dpa
Aktuelle Daten bestätigen den rentenpolitischen Handlungsbedarf. Die Ampelkoalition wird dem nicht gerecht. Wo bleibt ihr Mut?
Regelmäßig informieren die Statistiker über die absehbaren Lücken, die der Ruhestand der Babyboomer am Arbeitsmarkt reißen wird. Aufsummiert verliert Deutschland in den nächsten 15 Jahren fast ein Drittel seiner Erwerbstätigen, die Jüngeren können die Lücken zahlenmäßig nicht füllen.
Zugleich bestätigen die aktuellen Daten den rentenpolitischen Handlungsbedarf. Doch die Ampelkoalition baut darauf, ausscheidende Boomer durch Migration, mehr Arbeit von Frauen und Produktivitätsgewinne zu ersetzen. Das Motto sollte aber lauten: das eine tun, ohne das andere zu lassen. Qualifizierte Zuwanderer sind rar, andere Länder umwerben ihren knappen Nachwuchs ebenfalls. Stärkere Frauenerwerbstätigkeit könnte die Arbeitszeit der Männer senken, damit Familie noch funktioniert. Auch Produktivitätserfolge kann die Ampel nicht verordnen.
Es braucht also verlässlichere Vorkehrungen, um die Jüngeren vor finanzieller Überlastung durch Renten und Pflege zu schützen. Im weiteren Heraufsetzen des regulären Rentenbeginns liegt eine gute Antwort. Wo bleibt der versprochene Ampelmut?