„Noch können wir den Wandel selbst gestalten“
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Rainer Dulger, Präsident des Arbeitgeberverbands Gesamtmetall Bild: dpa
Seit 100 Jahren gibt es die Sozialpartnerschaft. Dass Betriebe heute Flächentarife meiden, sei für die Metall-Arbeitgeber kein Zeichen des Niedergangs – sondern ein Reformauftrag. Arbeitgeberpräsident Rainer Dulger im F.A.Z.-Gespräch.
Herr Dulger, im November 1918 haben sich Gewerkschaften und Arbeitgeber erstmals als Sozialpartner anerkannt. Das war historisch ein Meilenstein. Aber was lernen wir daraus heute?

Wirtschaftskorrespondent in Berlin.
Der Industrielle Hugo Stinnes und der Gewerkschaftsführer Carl Legien haben damit ein Erfolgsmodell begründet. Natürlich waren das besondere Zeiten. In der Bevölkerung herrschten Hunger und Not, zugleich hatten die Unternehmer in den revolutionären Wirren eine Verstaatlichung zu fürchten. In dieser Lage gingen umsichtige Vertreter beider Seiten das Wagnis ein, alte Gegensätze zu überwinden – in dem Bewusstsein: Falls wir uns nicht auf etwas einigen, bekommen wir bald ein Ergebnis, das für beide Seiten von Nachteil ist. Hier wurzelt das Grundverständnis der Tarifautonomie, die über so lange Zeit unsere Wirtschaft zum allseitigen Vorteil befriedet hat: Die Regelung von Arbeitsbedingungen ist bei Tarifparteien besser aufgehoben als beim Staat.
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