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Mercedes-Konzern : Kurzarbeit trotz Milliardengewinn

Dürfen sich über hohe Gewinne freuen: Mercedes-Mitarbeiter in Sindelfingen Bild: dpa

Mercedes gibt hohe Gewinne bekannt und beantragt beinahe gleichzeitig Kurzarbeit. Ein CDU-Politiker ist empört. Und ein Forscher klagt: Wir wissen nicht, was das Kurzarbeitergeld bringt.

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          Hochprofitable Unternehmen stehen im Allgemeinen nicht im Verdacht, dass ihnen die Arbeit ausgeht. Anders ergeht es gerade Mercedes-Benz. Fast gleichzeitig gab der Konzern vergangene Woche einerseits einen operativen Gewinn von 20,5 Milliarden Euro (vor Zinsen und Steuern) bekannt. Anderseits wurde im Werk in Bremen, mit 12.500 Mitarbeitern eines der größten des Stuttgarter Automobilkonzerns, wieder Kurzarbeit angemeldet. Grund: Lieferschwierigkeiten. Etwa 700 Mitarbeiter sind laut Betriebsrat von Anfang März an über 11 Arbeitstage betroffen. Das Unternehmen bestätigte auf F.A.Z.-Anfrage, dass Kurzarbeit beantragt wurde.

          Dietrich Creutzburg
          Wirtschaftskorrespondent in Berlin.
          Gustav Theile
          Wirtschaftskorrespondent in Stuttgart.

          Vor allem von der Linkspartei kam in den vergangenen Jahren immer wieder Kritik daran. Doch auch in der CDU gibt es nun Empörung. „Kurzarbeit und Milliardengewinne passen nicht zusammen“, sagt Dennis Radtke, stellvertretender Vorsitzender des CDU-Sozialflügels, der F.A.Z. Kurzarbeit solle eingesetzt werden, um Fachkräfte in schwierigen Zeiten im Unternehmen zu halten. „Öffentliche Gelder für die Gewinnmaximierung zu verwenden ist unanständig.“

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