Wie kann Berlins kleine Atomlösung aussehen?
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Das Kernkraftwerk Emsland mit seinem Kühlturm. Bild: dpa
Eine Mehrheit der Deutschen ist für eine Laufzeitverlängerung. Doch ob diese kommt und wie diese genau aussehen kann, darüber wird in der Politik diskutiert.
In der Berliner Kernkraftdebatte herrscht Ruhe vor dem Sturm oder besser: zwischen den Stürmen. Zunächst ging es hoch her, weil sich neben der oppositionellen Union auch die regierende FDP einen Weiterbetrieb der letzten drei Reaktoren im kommenden Jahr vorstellen konnte. SPD und Grüne waren dagegen, aber nicht mit ganzem Herzen. Schließlich entschied man, angeführt von Kanzler Olaf Scholz (SPD), sich zum Thema erst wieder zu äußern, wenn eine neue Analyse zur Stabilität der Stromversorgung vorliegt, der sogenannte Stresstest. Darauf warten alle gespannt, sobald das Ergebnis da ist, dürfte die Debatte abermals hohe Wellen schlagen.
Für zwischenzeitliche Unruhe sorgte eine Meldung des „Wall Street Journal“, wonach die Regierung schon entschieden habe, die Meiler am Netz zu belassen. Das Wirtschaftsministerium wies das aber umgehend zurück. Nun müssen Dementis nicht immer stimmen. Aber aus Kreisen der Übertragungsnetzbetreiber, die den Stresstest berechnen, ist zu hören, es lege noch keinerlei Empfehlung zum Weiterbetrieb vor. Falls sich die Ampel dazu schon durchgerungen habe, bedeute das eine Entscheidung ohne Berücksichtigung der Neuberechnung. Solcherlei Vorpreschen gilt indes als unwahrscheinlich, weil SPD und Grüne die Laufzeitverlängerung nur dann akzeptieren werden, wenn die fachliche Notwendigkeit nachgewiesen ist.
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