Jetzt muss der „Scholzomat“ es richten
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Olaf Scholz will SPD-Chef werden. In der Partei wird er als zu wirtschaftsfreundlich angefeindet. Dabei will er Politik für die Aldi-Kassiererin und den Lagerarbeiter machen.
Es waren trübe Tage in Bochum, womöglich die trübsten in der Karriere von Olaf Scholz. Über der ohnehin grauen Stadt gab sich die Sonne mitten im November gar nicht erst die Mühe, so richtig aufzugehen, und drinnen in der Parteitagshalle wählten die Delegierten den SPD-Generalsekretär mit dem denkbar schlechtesten Ergebnis wieder: Nicht mal 53 Prozent der Stimmen bekam Scholz, was der damalige Parteivorsitzende Gerhard Schröder vor allem den niedersächsischen Parteifreunden anlastete. „Ich mache euch fertig“, rief er ihnen zu.
Scholz musste leiden, gemeint war Schröder mit seinen Sozialreformen, der „Agenda 2010“. Der unterkühlte Hamburger gab eine besonders dankbare Zielscheibe ab. Ebenso kompromiss- wie regungslos verteidigte er Schröders Politik, Empathie schien ihm fremd zu sein, und weil das alles so maschinenhaft wirkte, wurde er bald „Scholzomat“ genannt.
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