Vorwärts zum Markt-Leninismus
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Trister Alltag in der Hauptstadt Pjöngjang: Die wirtschaftlichen Härten treffen zunehmend auch die Eliten in den Städten Nordkoreas. Bild: AFP
Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un galt vor zehn Jahren als Wirtschaftsreformer. Tatsächlich führte er das Land noch mehr in die Misere.
Niemand muss seinen Gürtel mehr enger schnallen. So sprach der junge nordkoreanische Machthaber Kim Jong-un im April 2012 in seiner ersten öffentlichen Rede. Es war ein Hoffnungsschimmer für ein besseres Leben der rund 24 Millionen Nordkoreaner. Es schien wie ein Signal, dass sich auch in der verschlossenen sozialistischen Diktatur etwa ändern könne. Doch heute, ein Jahrzehnt später, ist die Hoffnung auf Wandel, die manche im Land und manche Beobachter im Ausland vor einem Jahrzehnt ergriffen hatte, verflogen.
Ein wichtiger Grund dafür ist die Covid-19-Pandemie. Aus Angst vor dem Coronavirus schottete Kim das Land früh und so radikal von der Außenwelt ab, dass selbst die Zahl der Flüchtlinge drastisch auf wenige Dutzend im Jahr gesunken ist. 48 flohen in den ersten neun Monaten des Jahres nach Südkorea. Vor der Pandemie waren es noch mehr als 1000 Menschen im Jahr. Nordkorea behauptet bis heute, dass es keine Covid-19-Infektionen habe.
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