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Verkauf doch noch geplatzt : Krimi um New Yorks Flatiron Building

  • Aktualisiert am

Weltberühmt: das Flatiron Building in New York Bild: dpa

Am Ende der spektakulären Auktion hatte der Käufer des Flatiron Buildings noch vor Glück geweint – doch nun leistete er eine erste Anzahlung nicht fristgerecht. Den Immobilien-Entwickler Jeff Gural dürfte das freuen.

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          Rund eine Woche nach einer spektakulären Versteigerung ist der Verkauf des berühmten „Bügeleisen-Gebäudes“ in New York doch noch geplatzt. Der Gewinner der Auktion – ein Mann, der sich als Jacob Garlick ausgegeben und die Versteigerung nach rund einstündigem Bieterwettstreit mit einem Gebot in Höhe von 190 Millionen Dollar (etwa 175 Millionen Euro) für sich entschieden hatte – habe eine erste Anzahlung in Höhe von 19 Millionen Dollar nicht fristgerecht übergeben, teilten die Organisatoren der Auktion am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur mit. Damit verfalle erst einmal sein Recht auf den Kauf des Flatiron Buildings.

          Nun dürfe der Bieter mit dem zweithöchsten Gebot das Gebäude für diesen Preis kaufen, hieß es. Dabei handelt es sich um den Immobilien-Entwickler Jeff Gural, dessen Unternehmen zuvor bereits Teileigentümer des dreieckigen Gebäudes gewesen war. Gural hatte 189,5 Millionen Dollar geboten, bevor er ausgestiegen war. Diese Summe würde noch verrechnet mit seinem bisherigen Eigentümeranteil. Wenn Gural ablehne, werde es eine neue Auktion geben, hieß es von den Organisatoren.

          Die erste Auktion war richterlich angeordnet worden, nachdem zwischen den fünf vorherigen Besitzern ein Streit um die Zukunft des Gebäudes entbrannt war. Den Immobilienfirmen GFP Real Estate, Newmark, ABS Real Estate Partners und Sorgente Group gehörten gemeinsam 75 Prozent des Gebäudes, dem Immobilien-Entwickler Nathan Silverstein die restlichen 25.

          Garlick war auf die Knie gegangen und hatte geweint

          Insgesamt hatten sich elf Bieter aktiv für die Auktion in der vergangenen Woche registriert. Nachdem der Hammer gefallen war, war Garlick auf die Knie gegangen und hatte geweint. Klatschen und Jubelrufe waren im Publikum zu hören gewesen. „Wir sind sehr geehrt, die Verwalter dieses historischen Gebäudes zu sein, und es wird die Mission unseres Lebens sein, seine Integrität zu bewahren“, hatte Garlick, der sich als Mitarbeiter einer Investmentfirma ausgibt, gesagt.

          Gural hatte später der „New York Times“ gesagt, er sei von Garlick „genervt“ gewesen. „Ich hätte nie gedacht, dass er bis zu einem hohen Preis mitgehen würde. Er hat nur den Preis hochgetrieben.“ Das Gebäude sei so viel nicht wert, außerdem stünden noch Reparaturkosten in Höhe von rund 100 Millionen Dollar in Aussicht. Zahlreiche Beobachter der Auktion zeigten sich zudem verwundert, da Garlick bislang in der hart umkämpften New Yorker Immobilienszene nicht aufgetreten war.

          Das dreieckige Flatiron Building gehört zu den beliebtesten Sehenswürdigkeiten von New York. Eröffnet wurde das etwa 90 Meter hohe Gebäude, das auch in zahlreichen Filmen und Fernsehserien zu sehen ist, im Jahr 1902 – an der Kreuzung von Broadway, 23rd Street und Fifth Avenue mitten in Manhattan. Bis vor wenigen Jahren hatte der Verlag Macmillan Publishers alle 21 Stockwerke des Gebäudes gemietet, seit dessen Auszug steht es leer und ist momentan teilweise eingerüstet.

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