Das Duell
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Andrea Nahles, 47, SPD-Vorsitzende aus dem Dorf Weiler in der Eifel Bild: Ly, Martin
Andrea Nahles und Annegret Kramp-Karrenbauer positionieren sich für die Zeit nach Merkel: konservativ, katholisch und ein bisschen provinziell.
Was am vorigen Sonntag geschah, war im Grunde ein einziges Missverständnis. Nur 66 Prozent Zustimmung für die neue SPD-Vorsitzende Andrea Nahles in Wiesbaden – damit protestierten die Delegierten vor allem gegen den Entschluss, nun doch wieder in eine große Koalition mit den Unionsparteien einzutreten, ein Bündnis, für das niemand so sehr gekämpft hatte wie Nahles. Es wird die Unterschiede zwischen den Parteien weiter verwischen und der Demokratie in Deutschland schaden, halten ihre Gegner Andrea Nahles vor.
Dabei ist das geräuschlose Regieren mit der Kanzlerin gar nicht Nahles’ Rolle. Dafür ist in der SPD jemand anderes zuständig, der Vizekanzler und Finanzminister Olaf Scholz. Dass die Parteivorsitzende der Regierung nicht angehört, ist bei den Sozialdemokraten Programm. Anders als in den Koalitionen der Vergangenheit soll die Partei hinter den Kompromissen des Regierungsalltags nicht mehr verschwinden.
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