Rund 200.000 Jugendliche in Europa verschwunden
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Rund 200.000 junge Leute zwischen 15 und 19 machen derzeit etwas, das für ihr Alter nicht üblich ist – wo stecken sie? Bild: Lisa Seitz
In den letzten zwei Jahren sind Tausende junge Leute von der Bildfläche verschwunden. Sie gehen nicht zur Schule, sie arbeiten nicht. Wo stecken sie nur?
Plötzlich sind sie weg. Zigtausende von Jugendlichen haben sich in Deutschland während der Corona-Pandemie aus dem normalen Leben zurückgezogen. Sie beenden noch die Schule, vielleicht auch ihre Ausbildung – doch dann verschwinden sie. Sie treten keine feste Arbeit an. Sie gehen nicht zur Schule. Sie studieren nicht. Und die Fachleute rätseln, wo all die Jugendlichen abgeblieben sind.
In den Ausbildungsbetrieben hat sich das Verschwinden zuerst bemerkbar gemacht. Seit Jahren schon gibt es immer weniger Schulabgänger, schon allein weil die Geburtenzahlen jahrzehntelang zurückgegangen waren. In den Pandemiejahren ist der Bewerbermangel aber besonders auffällig geworden. Im vergangenen September blieben bis zu vierzig Prozent aller Ausbildungsstellen in Deutschland ungenutzt. Selbst der Automobilzulieferer Continental, einer der größten Konzerne Deutschlands, spürt den Bewerberausfall. Im Jahr 2020 habe er nicht mehr alle Ausbildungsplätze mit geeigneten Bewerbern besetzen können, 2021 seien 40 von mehr als 500 Stellen frei geblieben, sagte eine Sprecherin der F.A.S. – und: „Etwaige Gründe dafür können wir nicht nennen, da diese rein spekulativ wären.“
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