Entzieht der Kirche das Geld!
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Ein goldenes Kreuz auf dem Kölner Dom leuchtet in der Sonne. Bild: dpa
Die Immunisierung der Amtskirche beruht auf der Sicherheit ihrer Repräsentanten, die Finanzierung sei nachhaltig gesichert. Dreht man ihnen den Geldhahn zu, würde dies eine positive Erschütterung auslösen.
Wer in den sechziger und siebziger Jahren, wie man so sagt, katholisch-kirchlich sozialisiert wurde, für den gehören Reibung, Ärger und Empörung über Papst, Bischöfe & Co. zum Alltag eines jeden Christenmenschen. Von der Pillen-Enzyklika Papst Pauls VI. – inzwischen fünfzig Jahre alt – bis zum Schreiben „Evangelii Gaudium“ des gegenwärtigen Papstes Franziskus („Diese Wirtschaft tötet“) zieht sich der rote Faden absichtsvoller Weltfremdheit durch viele offizielle Dokumente des Katholizismus.
Dass Zugehörigkeit zu einer Weltkirche nicht differenzlose Anerkennung kirchlicher Verlautbarungen bedeutet, wie autoritativ sie auch immer daherkommen, lässt sich durchaus als positiver Lerneffekt dieser Ärgernis-Geschichte verstehen. Nicht zuletzt das II. Vatikanische Konzil (1962 bis 1965) hat uns gelehrt, dass die Kirche mehr ist als die normativen Verlautbarungen ihrer Hierarchie. Loyalitäten sind früh im Leben entstanden (Sonntagsgottesdienste, Jugendzeltlager), da will man treu bleiben: Religion zählt auf starke innere Bindungen.
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