
Zukunftsweisende Wirtschaftspolitik geht anders
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Autoproduktion im Mercedes-Werk in Sindelfingen im April 1976. Bild: dpa
Geldverteilung mit der Gießkanne, Tricksereien mit der Schuldenbremse und eine ideologisch motivierte Energiepolitik: All das ersetzt keine zukunftsweisende Wirtschaftspolitik. In Deutschland ist eine Wende notwendig.
Die gegenwärtige Lage Deutschlands und der Weltwirtschaft wird häufig mit der Welt der beiden Ölkrisen vor rund einem halben Jahrhundert verglichen. Der Vergleich liegt nahe, weil seinerzeit zwei regionale Kriege – im Jahre 1973 der Jom-Kippur-Krieg, im Jahre 1979 der erste Golfkrieg – zu spürbaren Verknappungen eines wichtigen Energieträgers führten, von dem sich Deutschland abhängt gemacht hatte, weil er so schön billig war. Seinerzeit handelte es sich um Rohöl aus dem Mittleren Osten.
Folgen der Ölkrisen waren vorübergehend sehr hohe Inflationsraten, die in manchen Ländern 20 Prozent erreichten, kurzzeitige Rezessionen und laute Klagen der Industrie über eine nachlassende Wettbewerbsfähigkeit wegen der deutlich gestiegenen Energiepreise. Wie in unserer Zeit forderte die Industrie Unterstützung vom Staat, die damals wie heute auf eine wenig koordinierte Weise ad hoc auch gewährt wurde, aber letztlich nichts an einem Strukturwandel änderte, der die deutsche Wirtschaft auf längere Sicht leistungsfähiger und wettbewerbsfähiger machte.
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