Der Millionär aus dem Getto
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„Ich bin das Beste, was es derzeit in Deutschland an Comedy gibt“, sagt Felix Lobrecht. Er meint das ernst. Bild: Marvin Rupper
Felix Lobrecht ist im Hartz-IV-Milieu aufgewachsen. Heute ist er Spitzenverdiener in der Comedy-Szene und becirct mit Proll-Appeal die Mädchen. Ein Porträt.
Felix Lobrecht spricht wie ein Proll aus Neukölln. Er läuft rum wie ein Proll aus Neukölln; mit strammem Bizeps, Gucci-Jacke, Goldkette, Rolex am Handgelenk. Und das Schöne ist: Er ist auch ein Proll aus Neukölln.
Nur eben ein erfolgreicher, der es rausgeschafft hat aus dem Getto seiner Jugend. Inzwischen hat er Neukölln-Gropiusstadt gegen Kreuzberg getauscht, dort logiert er zwischen schicken Besserverdienern in einer 170-Quadratmeter-Dachterrassen-Wohnung, wofür er 2000 Euro Miete zahlt. Die Proll-Vergangenheit wurde zum Geschäftsmodell.
Tatsächlich hat Lobrecht, 30 Jahre alt und keine 1,70 Meter groß, früher wenig auf die Reihe bekommen: Er ist von der Schule geflogen, hat die Lehre abgebrochen, hat sich mit Hilfsjobs über Wasser gehalten. Heute ist er ein Bühnenstar, einer der erfolgreichsten Comedians des Landes. Gold, Uhr und Designer-Fummel sind echt, kein „fake“ vom Straßenhändler so wie früher. „So ’ne Sachen fand ich immer schon cool, konnte sie mir aber nicht leisten“, sagt er mit dem breiten Grinsen im Gesicht, das jeden Lobrecht-Fan dahinschmelzen lässt. „Heute kann ich’s, also mach ich’s auch.“
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