Bauern fordern : Schweinefleisch müsste doppelt so viel kosten
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Glückliche Schweine: So sollte es sein. Doch das kostet. Bild: Daniel Esswein
Der Bauernverband sieht die Verbraucher in der Pflicht: Wer gutes Fleisch wolle, der müsse auch bereit sein, mehr dafür zu zahlen – zumal nun auch neue Tierschutzauflagen gelten. Viele hätten unrealistische Vorstellungen.
Der Deutsche Bauernverband fordert eine drastische Erhöhung der Preise für Schweinefleisch. Ansonsten stünden viele Schweinemäster durch neue Tierschutzauflagen vor dem Bankrott, sagte der Vizepräsident des Verbandes, Werner Schwarz, der „Rheinischen Post“.
„Schweinefleisch müsste für die Verbraucher fast doppelt so teuer werden, damit wir die Tierschutzvorgaben wie die Kastration von Ferkeln unter Narkose oder deutlich mehr Platz für die Sauen erfüllen können, ohne bankrott zu gehen.“ Dennoch würden die Mäster durch die höheren Preise nicht mehr Geld verdienen, sondern lediglich ihren Standard halten.
Viele Menschen würden sich zwar eine bessere Haltung der Schlachttiere wünschen, seien aber oft nicht bereit, dafür mehr Geld auszugeben, sagte Schwarz. „Die Menschen wünschen sich die frei laufende Sau unter dem blühenden Apfelbaum – können oder wollen das aber oft nicht bezahlen. Denn: Sie empfinden keinen Mehrwert, wenn sie für weniger Fleisch mehr Geld bezahlen sollen.“