Mehr Euro im Umlauf : Die Geldmenge wächst und wächst
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Das Wachstum der Geldmenge hat sich stark erhöht. Bild: dpa
Die Geldmenge im Euroraum dehnt sich derzeit so stark aus wie zuletzt im Sommer 2008. Analysten hatten allerdings mit noch höherem Wachstum gerechnet.
Das Geldmengenwachstum in der Eurozone hat sich auch im Juni beschleunigt, fiel aber nicht ganz so stark aus wie von Analysten erwartet. Die breitgefasste Geldmenge M3 erhöhte sich gegenüber dem Vorjahresmonat um 9,2 Prozent, wie die Europäische Zentralbank (EZB) am Montag mitteilte. Das ist die höchste Rate seit dem Sommer 2008. Im Vormonat hatte das Wachstum noch 8,9 Prozent betragen. Analysten hatten einen noch etwas stärkeren Zuwachs um 9,3 Prozent erwartet.
Diese Geldmenge umfasst das von Nichtbanken gehaltene Bargeld zuzüglich der bei Banken und Sparkassen gehaltenen Sichteinlagen, Termineinlagen bis zwei Jahre Laufzeit, Spareinlagen mit gesetzlicher Kündigungsfrist bis drei Monate sowie ausgewählte kurz laufende Wertpapiere wie Geldmarktfonds und Geldmarktpapiere. Das Wachstum der Geldmenge M3 hat sich seit Jahresbeginn stetig beschleunigt, wobei die Wachstumsrate im Januar bei 5,2 Prozent gelegen hatte.
Das Wachstum der enger gefassten Geldmenge M1, zu der Bargeld und Sichteinlagen von Nichtbanken gehören, beschleunigte sich ebenfalls. Dort stieg die Wachstumsrate auf 12,6 Prozent, nach 12,5 Prozent im Mai. Die Kreditvergabe der Banken an die privaten Haushalte wuchs im Juni wie im Vormonat um 3,0 Prozent. Das Wachstum der Kreditvergabe an Unternehmen hingegen schwächte sich etwas ab. Die Rate sank auf 7,1 Prozent, nach 7,3 Prozent im Mai.