Medien : New Orleans wird größte amerikanische Stadt ohne Tageszeitung
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Bourbon Street in New Orleans Bild: AFP
Die Zeitungskrise in Amerika hat New Orleans erreicht. Die 175 Jahre alte „Times-Picayune“ erscheint ab Herbst nicht mehr täglich auf Papier. New Orleans wird damit die größte amerikanische Stadt ohne eigene Tageszeitung.
Die „Times-Picayune“, die es mit ihrer schonungslosen Berichterstattung über die Folgen von Hurrikan „Katrina“ 2005 zu Weltruhm brachte und mit dem Pulitzer Preis ausgezeichnet wurde, wird ab Herbst nur noch dreimal in der Woche in Papierform erscheinen.
Zeitungseigentümer Advance Publications teilte den Schritt auf der Webseite des Blattes „NOLA.com“ mit - verbunden mit dem Versprechen, als Ausgleich die Online-Berichterstattung des Blattes zu stärken und zu verbessern.
Ricky Mathews als Leiter der neuen Operation kündigte an, dass die Begrenzung der Printausgaben auf mittwochs, freitags und sonntags auch zu Entlassungen führen wird. Drei weitere Zeitungen in Alabama im Besitz des Unternehmens sollen ebenfalls nur noch dreimal wöchentlich gedruckt erscheinen.
Die Schritte spiegeln die andauernde Krise auf dem globalen Zeitungsmarkt wider - mit einer immer stärkeren Konkurrenz durch das Internet, das Nutzern vielfach freien Zugang zu Nachrichten bietet. Als Folge verzichten immer mehr Menschen auf ein Zeitungsabonnement.
Bekannte Zeitungen wie die „New York Times“ and die „Los Angeles Times“ erheben seit kurzem eine Gebühr für den Zugang zu ihren Webseiten. Auch spezialisierte Publikationen wie das „Wall Street Journal“ bitten Online-Leser zur Kasse. Aber die meisten Blätter scheuen diesen Schritt, weil sie fürchten, ihre Online-Nutzer zu verlieren.