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Studie von KPMG : Marktwerte der Fußballstars schrumpfen in der Corona-Krise

  • -Aktualisiert am

Spieler mit dem höchsten Marktwert in der Bundesliga: Jadon Sancho von Borussia Dortmund. Bild: EPA

Kylian Mbappé von Paris Saint-Germain bleibt wertvollster Profi der Welt. In der Bundesliga sind der BVB-Star Jadon Sancho, Timo Werner von RB Leipzig und Kai Havertz aus Leverkusen am teuersten.

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          Neben den hohen Verlusten aus nicht verkauften Eintrittskarten, weniger Sponsoreneinnahmen und Fernsehgeld führt die Corona-Krise für die Fußball-Bundesligaklubs auch zu geringeren Marktwerten ihrer Profikader. Knapp 17 Prozent büßen die besten deutschen Klubs ein – aber nur im besten Fall, wenn diese Saison mit Erlaubnis der Politik noch irgendwie zu Ende gebracht werden kann.

          Müsste die Spielzeit wegen der Pandemie doch ganz gekippt werden, wären die Kicker für die Vereine auf dem Papier im Durchschnitt ein Viertel weniger wert als vor der Corona-Ausbreitung. Im Februar lag dieser Kadergesamtwert für die Bundesliga noch in Höhe von 5,5 Milliarden Euro. Ähnlich ergeht es den anderen Ligen in Europa. Das hat eine Untersuchung der Beratungsgesellschaft KPMG ergeben.

          Paris hat teuersten Kader

          Der am höchsten bewertete Star bleibt nach dieser Berechnung der Franzose Kylian Mbappé von Paris Saint-Germain – je Szenario mit einem Marktwert von 188 oder 177 Millionen Euro. Dahinter sein Vereinskollege Neymar aus Brasilien (149/137) und der Engländer Raheem Sterling (134/129) von Manchester City.

          Wertvollster Profi der Bundesliga ist auf Platz sechs der englische Spieler Jadon Sancho von Borussia Dortmund (127/121). Unter den Top-20 liegen zudem Timo Werner von RB Leipzig (83/79) und der Leverkusener Kai Havertz (81/73). Junge Spieler mit Potential verlieren weniger an Wert als ältere.

          Nicht alle Klubs seien vom Marktwertverfall in gleicher Weise betroffen, heißt es in dem Bericht. Diejenigen, die weiterhin finanziell stabil seien, würde dieser weniger treffen. Andere Vereine, die sich in Not befänden, deshalb Spieler verkaufen müssten oder deren Geschäftsmodell auf den Handel mit Fußballprofis ausgerichtet sei, könnten dagegen einen erheblichen Nachteil erleiden. Klubs wie Monaco, Lyon, Benfica Lissabon, Ajax Amsterdam oder Atalanta Bergamo haben in den vergangenen drei Jahren stark vom Verkauf von Talenten profitiert und sich damit finanziell aufgewertet. In der Bundesliga stehen Großvereine wie Schalke 04 und Werder Bremen mit schlechten Finanzzahlen gerade erheblich unter Druck.  

          Käufer müssen auf Rücklagen setzen

          Aus Sicht der Käufermarktes sind fallende Preise für Spitzenspieler ein Vorteil. So dürfte die englische Premier League als finanzstärkste Fußballliga der Welt billiger an Kicker aus Vereinen vom europäischen Festland kommen. Das gleiche gilt für die dominierenden Klubs aus Spanien wie Real Madrid oder den FC Barcelona, falls genug Rücklagen aufgebaut wurden. Der Marktwert der Mannschaften in der Premier League betrug vor der Pandemie 10,5 Milliarden Euro – in Spanien waren es 6,7 Milliarden und Italien 5,7 Milliarden Euro.

          In der Bundesliga ist der finanziell solide aufgestellte FC Bayern trotz der Corona-Krise weiterhin in einer besseren Position als viele andere Spitzenvereine. Wenn die Saison zu Ende gespielt werden kann, geht der Marktwert des Münchner Kaders dem KPMG-Bericht zufolge von 924 Millionen Euro um 16 Prozent auf 779 Millionen Euro zurück. Der BVB würde von 755 Millionen Euro rund 14 Prozent einbüßen, Leipzig (584 Millionen Euro) und Bayer Leverkusen (468 Millionen Euro) jeweils 15 Prozent. 

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