Ex-Ehefrau von Amazon-Chef : MacKenzie Bezos bringt die Scheidung 36 Milliarden Dollar ein
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Amazon-Chef Jeff Bezos und seine ehemalige Ehefrau MacKenzie Bezos haben sich geeinigt Bild: Jörg Carstensen/dpa
Ende ohne Schrecken: Jeff Bezos behält nach der Scheidung von seiner Ehefrau 75 Prozent der Amazon-Aktien – und damit die volle Kontrolle über das Unternehmen. MacKenzie Bezos wird dennoch bald eine der reichsten Frauen der Welt sein.
Für Jeff Bezos wird die Scheidung von seiner Frau MacKenzie teuer, aber er wird weit mehr als die Hälfte seines Vermögens behalten, und an seinen Stimmrechten beim von ihm geführten Online-Händler Amazon wird sich gar nichts ändern. MacKenzie Bezos teilte am Donnerstag auf Twitter mit, sie werde Bezos 75 Prozent der gemeinsam gehaltenen Amazon-Aktien überlassen und ihm auch die Stimmrechte für den Anteil abtreten, den sie behält.
Amazon bestätigte in einer Mitteilung an die Börsenaufsicht SEC, dass MacKenzie Bezos nach der Scheidung einen Anteil von etwa vier Prozent an Amazon halten wird. Beim gegenwärtigen Aktienkurs ist dieses Paket fast 36 Milliarden Dollar wert. Bei Jeff Bezos würde somit ein Amazon-Anteil im Wert von 107 Milliarden Dollar verbleiben. Damit würde er auch nach seiner Scheidung reichster Mensch der Welt sein. Auf dem zweiten Platz im „Bloomberg Billionaires Index“ ist derzeit Bill Gates, der Mitgründer des Softwarekonzerns Microsoft, mit 102 Milliarden Dollar.
Sorge der Finanzmärkte bleibt unberechtigt
Neben Amazon führt Jeff Bezos auch das Raumfahrtunternehmen Blue Origin, und ihm gehört die Zeitung „Washington Post“. Wie MacKenzie Bezos mitteilte, wird sie ihm jegliche Anteile an diesen beiden Unternehmen vollständig überlassen. Jeff und MacKenzie Bezos haben ihre Trennung im Januar angekündigt. Das Paar war seit 25 Jahren verheiratet. An den Finanzmärkten hatte es seither die Sorge gegeben, dass sich durch die Scheidung die Kontrollverhältnisse bei Amazon verändern könnten. Das hat sich mit der jetzt gefundenen Vereinbarung erübrigt.
Sowohl Jeff als auch MacKenzie Bezos fanden am Donnerstag freundliche Worte füreinander. MacKenzie sagte, sie sei dankbar, diesen Prozess der Auflösung ihrer Ehe mit Unterstützung voneinander abgeschlossen zu haben. Und sei überlasse ihm gerne die Anteile und Stimmrechte an den Unternehmen, um seine Beiträge zu ihnen zu unterstützen. Auch Jeff sprach MacKenzie seine Dankbarkeit aus und nannte sie „eine außergewöhnliche Partnerin, Verbündete und Mutter.“
Dass sich die beiden nun offenbar so gütlich geeinigt haben, ist keineswegs selbstverständlich – nicht nur wegen der gewaltigen Summen, die auf dem Spiel standen, sondern auch, weil die Trennung mit einem Boulevardskandal einherging. Nur kurz, nachdem das Paar im Januar das Ende seiner Ehe verkündet hatte, veröffentlichte das amerikanische Klatschblatt „National Enquirer“ eine pikante Enthüllungsgeschichte über eine außereheliche Affäre von Jeff Bezos und machte dabei auch schlüpfrige Textnachrichten publik, die der Amazon-Chef verschickt hatte.
Wenig später wuchs sich die Angelegenheit zu einer abenteuerlichen Verschwörungsgeschichte aus, als Bezos öffentlich bekanntgab, er sei zum Opfer eines Erpressungsversuchs geworden. Er machte Briefe aus dem Verlag des „National Enquirer“ publik, in denen ihm gedroht wurde, anzügliche Fotos zu veröffentlichen, die er mit seiner Geliebten ausgetauscht haben soll. Bezos suggerierte, bei dem Erpressungsversuch könnten die Verbindungen des „National Enquirer“-Verlegers David Peckerzum amerikanischen Präsidenten Donald Trump und nach Saudi-Arabien eine Rolle gespielt haben. Trump ärgert sich oft über die Berichterstattung der „Washington Post“ und hat Bezos wiederholt attackiert.