Und täglich grüßt die neue Mangelwirtschaft
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Schwer zu kriegen: die Playstation 5 Bild: ddp
Von Mikrochips bis zu fertigen Spielkonsolen ist derzeit vieles knapp. Auch das Weihnachtsgeschäft kann die möglichen Folgen zu spüren bekommen. Die Politik drängt daher auf mehr Fertigung in Europa. Doch funktioniert das?
Die Erleichterung währte nur sieben Minuten. Kaum hatte ein einschlägiges Computerspieleportal vergangene Woche gemeldet, dass es die Playstation 5 von Sony bei einem bekannten Elektronikhändler wieder zu kaufen gibt, folgte sogleich die Korrektur. Alles schon wieder ausverkauft. Wann Nachschub kommt: ungewiss. Wer eine der begehrten Konsolen will, muss derzeit den Instinkt eines Jägers haben. Oder bereit sein, bei weniger bekannten Anbietern im Internet mehrere hundert Euro mehr als die unverbindliche Preisempfehlung von 499 Euro zu zahlen. Kein Wunder, dass viele Eltern schon mit Schrecken an die Weihnachtseinkäufe denken. Es könnte ein teures Fest werden in diesem Jahr – oder eines mit traurigen Gesichtern.
Die Lieferengpässe der Unterhaltungselektronik sind nur ein Beispiel für die neue Mangelwirtschaft, mit der Unternehmen und Verbraucher zu kämpfen haben. Waren zu Beginn der Corona-Pandemie vor allem Masken und Toilettenpapier knapp, fehlt es inzwischen an so ziemlich allem. Autohersteller suchen händeringend nach Chips, Bauunternehmen nach Holz, Verlage nach Papier. Das dürfte sich auch in der Konjunkturprognose niederschlagen, die am kommenden Donnerstag die fünf führenden Wirtschaftsforschungsinstitute vorstellen werden. Die 3,5 Prozent Wachstum, die Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) zuletzt für dieses Jahr in Aussicht gestellt hat, gelten als kaum noch erreichbar.
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